Wirtschafts- und Kommunalführer für die Stadt Wien - E-Book

Wirtschafts- & Kommunalführer für die Stadt Wien AUSGABE 4/2022 Familie Schätzl Seit fast vier Jahrzehnten amWiener Rochusmarkt. Seite 20 Foto: Philipp Enders

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3 Ausgabe November 2022 www.wkf-wien.at Sieht man sich die Finanzgebarung der Bundesregierung an, so könnte man meinen, dass das Geld abgeschafft wurde. Nach der „koste es, was es wolle“-Strategie während der Pandemie, setzt die schwarzgrüne Regierung die Defizit- und Schuldenpolitik konsequent fort. Hatte Österreich im coronafreien Jahr 2019 noch einen Schuldenstand von 280 Milliarden Euro, sind die Staatsschulden mittlerweile um unfassbare 87 Milliarden Euro auf 367 Milliarden Euro im Jahr 2023 angewachsen. Laut Budgetplan werden diese bis 2026 auf märchenhafte 394 Milliarden Euro ansteigen. Das stellt sich die berechtigte Frage, wer das alles bezahlen soll. Aber nicht nur das Geld dürfte abgeschafft worden sein, sondern auch die sogenannten Maastricht-Kriterien mit denen sich die Mitgliedstaaten der Europäischen Union 1992 zu den EU-Konvergenzkriterien verpflichtet haben. Diese Kriterien haben das vorrangige Ziel, in der EU und insbesondere in der Eurozone eine Harmonisierung der Leistungsfähigkeiten der einzelnen nationalen Wirtschaftsräume zu fördern und damit auch eine grundsätzliche wirtschaftliche Stabilität und Solidität zu schaffen. Wesentliche Eckpunkte des Vertrages besagen, dass das jährliche Haushaltsdefizit nicht mehr als 3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts und dass der staatliche Schuldenstand nicht mehr als 60 Prozent des Bruttoinlandsprodukts betragen darf. Mit einem Budgetdefizit von 17 Milliarden Euro, den der Bundesvoranschlag 2023 ausweist, sind wir von diesen Maastrichtkriterien meilenweit entfernt. Denn grob gerechnet hat die schwarz-grüne Bundesregierung in drei Jahren Geld für vier Staatsbudgets verbraucht und dadurch die Schulden von siebzig auf achtzig Prozent des Bruttoinlandsprodukts explodieren lassen. Und das hat fatale Auswirkungen. So zahlen die Österreicher alleine 8,5 Milliarden Euro an Zinsen. Zum Vergleich: Das ist das halbe Jahresbudget für den Bereich Bildung. Und damit sind die Schulden um noch keinen Cent weniger geworden. Kritiker nennen den ÖVP-Finanzminister daher schon „Schulden-Brunner“ und werfen ihm vor nur Geld nach dem Gießkannen-Prinzip zu verteilen und nicht die Ursachen der Krise zu bekämpfen. Ganz falsch dürften diese Vorwürfe nicht sein, denn trotz Milliardenregen, steigen die Preise. Die Inflationsrate wird heuer laut jüngster Prognose der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) auf 8,5 Prozent klettern. Bereits im April haben acht von zehn Haushalten angegeben, dass sie die Teuerung spüren. Heute sind es mittlerweile mehr als 90 Prozent, so eine Umfrage der Onlineplattform „durchblicker.at“. Zumindest die Stadt Wien hat auf die Teuerungswelle reagiert und mit dem Energieunterstützungsgesetz ein umfangreiches Maßnahmenpaket beschlossen, das den Wiener Haushalten schnell und effizient bei der Bewältigung der gestiegenen Energiekosten hilft. So haben bereits mehr als 190.000 Wiener eine Energiekostenpauschale in der Höhe von 200 Euro erhalten. Über 13.000 Alleinerziehende konnten mit dem Zuschlag für Alleinerziehende zusätzlich unterstützt werden. Mit der aktuell laufenden „Wiener Energieunterstützung Plus“ wurden die Maßnahmen in Form von (Teil-) Übernahmen von Rückständen, Energieberatungen oder eines Austauschs elektrischer Geräte ausgeweitet. Der Wiener Energiebonus 22 ist bereits die dritte Maßnahme der Stadt, um den Bürgern bei der Bewältigung der Energiepreissteigerungen und den damit verbundenen Teuerungen unter die Arme zu greifen. So können nun mehr als 1,3 Millionen Wiener und bis zu 650.000 Haushalte ab Dezember einen Antrag für den Energiebonus in der Höhe von 200 Euro stellen. Das ist auch dringend notwendig, denn die Teuerung hat bei den Haushalten voll eingeschlagen. Nicht nur bei den sogenannten „Sozial Schwachen“, sondern tief in den Mittelstand hinein. So muss bereits jeder Sechste einen Kredit oder Überziehungsrahmen zur Deckung der Fixkosten nutzen. Jeder neunte Haushalt kann seine Fixkosten aktuell gar nicht decken. Während die Österreicher also laut OeNB mit 8,5 Prozent Inflation konfrontiert sind, bieten die Arbeitgeber bei den derzeit laufenden Metallerlohnrunden gerade einmal 4,1 Prozent. Das ist insofern von Bedeutung, als die Ergebnisse der Metaller traditionell auf alle anderen Branchen durchschlagen. Das heißt, dass die Gehälter wohl weit unter der Inflationsrate steigen werden. Mit anderen Worten: den österreichischen Arbeitnehmern steht ein saftiger Reallohnverlust ins Haus. Auch wenn es durchaus verständlich und nachvollziehbar ist, dass die Arbeitgeber aufgrund der angespannten wirtschaftlichen Situation nicht das Füllhorn ausschütten können, führt ein Reallohnverlust natürlich dazu, dass weniger gekauft wird. So haben laut Umfrage von „durchblicker. at“ bereits 55 Prozent der Haushalte teurere Anschaffungen wie Kfz, Wohnungsrenovierung und größere Reisen generell gestrichen. 77 Prozent der Befragten schränken im Alltag ihre Ausgaben in der Gastronomie ein, 69 Prozent kaufen weniger Kleidung, und 63 Prozent vermindern ihre Ausgaben für Reisen. 60 Prozent wollen beim Auto sparen. Wenig gespart wird bei Körperpflege, Gesundheit und Bildung. Der mangelnde Konsum der Bevölkerung wird einige Branchen gehörig unter Druck bringen. Besonders jene, die schon in der Coronazeit hart ums Überleben kämpfen mussten. Dazu zählen in erster Linie die Dienstleister, Tourismusbetriebe und wieder einmal die Gastronomie. Der wird es von der Bundesregierung besonders schwer gemacht. Nach den ganzen Lockdowns, die eigentlich einem Berufsverbot gleich gekommen sind, kämpfen unsere Gastwirte jetzt mit explodierenden Energiekosten und schwachsinnigen Auflagen aus dem grünen Umweltministerium, das eigentlich in Ideologieministerium umbenannt werden müsste. Statt die marode Gastronomie zu fördern, droht Leonore Gewessler den Wirten die Streichung der Förderungen an, wenn diese in ihren Gastgärten sogenannte Heizschwammerln verwenden. Aber das ist nur ein absurdes Beispiel für die Abgehobenheit und ideologische Verbohrtheit der grünen Ministerin. Ein anderes ist die Einführung der CO2-Strafsteuer. Auf diese Idee muss man erst einmal kommen: Bei Spritpreisen jenseits der zwei Euro noch eine völlig sinnlose Steuer draufzupacken. Damit wird zwar ganz sicher nicht das Weltklima gerettet, aber ganz sicher die Inflation angeheizt. Vielleicht sollte der grünen Gewessler jemand erklären, dass es in den Wohnungen und Häusern der Österreicher nicht wärmer wird, wenn manmit Inflation heizt, sondern das genaue Gegenteil eintritt. Herausgbeber Heinz Knapp Stadt Wien reagiert auf die Teuerungswelle Liebe Leserinnen, liebe Leser!

4 Ausgabe November 2022 www.wkf-wien.at AUS DEM INHALT IMPRESSUM Herausgeber/Verleger/Inhaber: Heinz Knapp, h.knapp@wkf-wien.at Redaktion: Alfred Eichhorn Art Director: Daniel Knapp, daniel.knapp@wkf-wien.at Verlagsadresse/Rechnungswesen: Die Agentur, Unabhängiges Magazin, Heinz Knapp, Chor turmbl ick 1, 9061 Klagenfur t, Tel. +43 664 39 60 800, www.wkf-wien.at Offenlegung gem. § 25 MedienG: Onl ine unter www.wkf-wien.at Bei Anzeigen, PR-Ar tikeln und namentl ich gekennzeichneten Berichten l iegt die inhaltl iche Verantwor tung beim Auftraggeber. Photovoltaikanlage für Wiener Stadthalle „Inbetriebnahme ist für Dezember geplant“ S. 6 Schloss Schönbrunn „Kultur- & Weihnachtsmarkt mit rund 80 liebevoll dekorierten Hütten“ S. 10 Silvester in Budapest „Mit dem Twin City Liner einen unvergesslichen Jahreswechsel erleben“ S. 16 Obst & Gemüse Schätzl „Seit 39 Jahren betreibt die Firma Schätzl den Stand auf dem Wiener Rochusmarkt“ S. 20 Hafen„Albern“ ist hochwassersicher „Riesiges Hafentor zum Schutz des Getreide- & Baustoffhafen“ S. 26 Großmarkt Wien „Seit 50 Jahren ist der Großmarkt Wien eine der wichtigsten Handelsdrehscheiben“ S. 30 Tipps vom Steuerprofi Mag. Peter Weitzel „Abschaffung der kalten Progression & Öko-Sonderausgabenpauschale ab 2022“ S. 34 Il Cavallino „Die Brüder Kenedi & Simon Nushi tischen in Baden & Ebreichsdorf auf“ S. 40 Highlights der Vereinigten Bühnen Wiens „REBECCA und Disneys DER GLÖCKNER VON NOTRE DAME“ S. 46 Gloria Theater: „Für Geld macht er alles“ 12. November bis 18. Dezember 2022 S. 50 James T. Hong „Apologies“ „im Jüdischen Museum Wien“ S. 52 Kabarett Niedermaier „Spielplan Dezember 2022“ S. 56

5 Ausgabe November 2022 www.wkf-wien.at Kunst Haus Wien: „Unseen Places. Gregor Sailer“ S. 64 Der musikalische Adventkalender S. 68 Klima Biennale „im Kunst Haus Wien“ S. 70 Greenpeace-Warnung „vor Wegwerf-Wahnsinn in der ShoppingHochsaison“ S. 74 Neuer Standort für Berufsrettung Wien „Neue, hochmoderne Rettungsstation in Liesing“ S. 78 Tiergarten Schönbrunn „Schutzprojekt sichert Überleben der BatagurFlussschildkröte“ S. 80 Bernd Lanner „erwarb 2018 das historische Schloss Seibersdorf“ S. 82 RETTL 1868 „Detailverliebt und in spielerischer Leichtigkeit“ S. 90 Wohnungspreise „Regionale Unterschiede in den Bundesländern“ S. 94 Heimischer Hotelmarkt „Bis 2024 sollen sich die Hotelzimmer in Wien auf 2.800 verdoppeln“ S. 98 Jubel bei heimischen Unis ist groß „Drei österreichische Unis sind in den Top 200 der Welt“ S. 102 Stadt Wien erhöht die Lebensqualität „verkehrsberuhigte Innenstadt nimmt Fahrt auf“ S. 104 Versorgungssicherheit in Wien ist gesichert „Krisenstab der Stadt Wien analysiert die Lage wöchentlich“ S. 112 Wanzenproblem bei der ÖBB? „Wanzenalarm für Fahrgäste im ÖBBNightjet von Wien nach Amsterdam!“ S. 118 Falstaff-Ranking „Die beliebtesten Bäckereien in Österreich“ S. 120 Veranstaltungsübersicht der Wiener Statdhalle S. 124

6 Ausgabe November 2022 www.wkf-wien.at Wiener Stadthalleerhält Photovoltaikanlage Größte innerstädtischePhotovoltaikanlage soll abDezember inBetriebgehen. Fotos © David Bohmann

7 Ausgabe November 2022 www.wkf-wien.at

8 Ausgabe November 2022 www.wkf-wien.at Die Wiener Stadthalle, ein Unternehmen der Wien Holding, setzt einen bedeutenden Schritt zu mehr Nachhaltigkeit: Auf dem Dach der Event-Location wird eine der größten innerstädtischen Photovoltaikanlagen realisiert. Baustart für die neue Photovoltaikanlage war am 11. Juli 2022. Mitte Oktober war ein Großteil der Arbeiten bereits abgeschlossen und die Hälfte der rund 3.000 Photovoltaik-Paneele am Dach der Halle D montiert. Die Inbetriebnahme ist für Dezember 2022 geplant. „Nachhaltig zu wirtschaften war und ist eine der Grundfesten der Wien Holding. Die neue Photovoltaik-Anlage, die derzeit am Dach der Wiener Stadthalle entsteht, wird einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Bisher wurden rund 1.500 der 2.956 Photovoltaik-Paneele montiert. Diese werden derzeit von den Arbeiterinnen und Arbeitern in 25 Metern Höhe einzeln auf Aluprofile geschraubt, die am Ende zusammengerechnet eine Länge von 9 Kilometern ergeben werden. Darüber hinaus werden bis zur Fertigstellung der Anlage Ende Oktober 2.500 Laufmeter Wechselstrom-Kabel mit einem Gesamtgewicht von 11 Tonnen am Dach verlegt“, so Wien Holding-Geschäftsführer Kurt Gollowitzer. „Die Wiener Stadthalle ist Österreichs wichtigstes Veranstaltungszentrum. Sowohl Künstlerinnen und Künstler als auch das Publikum erwarten sich dabei umweltverträgliche Lösungen und einen verantwortungsbewussten Umgang mit Ressourcen. Beim Thema Nachhaltigkeit geht es nicht um „Feelgood“, sondern darum, in Zukunft erfolgreich zu sein. Nachhaltigkeit ist somit zentraler Teil der Unternehmensstrategie der Wiener Stadthalle“, sagt Matthäus Zelenka, Geschäftsführer der Wiener Stadthalle. Inbetriebnahme ab Dezember Die neue Photovoltaik-Anlage ist mit fast fünfeinhalbtausend Quadratmeter so groß wie 21 Tennisplätze und befindet sich auf einer Höhe von 25 Metern. Insgesamt werden 2.956 Photovoltaik-Module auf das Dach der Veranstaltungslocation geschraubt. Bis Ende Oktober wurden alle Paneele auf der vorgesehenen Dachfläche von insgesamt 5.386 m² angebracht. Dafür wurden rund 16.000 Stück Dachfalzklemmen für die Montage der einzelnen Paneele genutzt und Gleichstromkabel mit einer Länge von 20 Kilometern verlegt. Bis zur geplanten Inbetriebnahme Anfang Dezember erfolgt ein Testbetrieb der Anlage, die auf eine Gesamtleistung von 1.123 kWp kommen wird. Pro Jahr könnenmit dieser Leistung rund 1,1 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugt werden. Das ist so viel wie 580 EinpersonenHaushalte in Wien jährlich verbrauchen. Laut Berechnungstool der Österreichischen Energieagentur können damit jährlich 486 Tonnen Kohlendioxid gespart werden. Bei einer Nutzungsdauer von 25 Jahren sind das insgesamt 12.161 Tonnen. Der grüne Sonnenstrom wird zu zwanzig Prozent in der Wiener Stadthalle selbst verwendet – etwa für die Kaltwasser-Erzeugung und Kühlung der Halle D oder die Eis-Erzeugung in der Eis-Stadthalle (Halle C). Die überschüssigen 80 Prozent werden in das Netz von Wien Strom eingespeist. Damit können 230 Haushalte mit grünem Strom versorgt werden. Insgesamt wird die neue Photovoltaik-Anlage rund ein Drittel des Strombedarfs der Wiener Stadthalle abdecken. Die GesamtWien Holding-Geschäftsführer Kurt Gollowitzer und Matthäus Zelenka, Geschäftsführer der Wiener Stadthalle

9 Ausgabe November 2022 www.wkf-wien.at kosten der Anlage belaufen sich auf rund zwei Millionen Euro und werden von der Wiener Stadthalle getragen. Weitere klimafreundliche Einsparungs- und Optimierungsmaßnahmen geplant Seit September 2022 ist dieWiener Stadthalle offiziell EMAS-zertifiziert. Die Abkürzung EMAS steht für „Eco-Management and Audit Scheme“ und ist seit 1993 das freiwillige europäische Umweltmanagement, ein Instrument für eine nachhaltige Entwicklung in der Wirtschaft und in der Verwaltung. Ziel von EMAS ist die kontinuierliche Verbesserung des betrieblichen Umweltschutzes. Mit externen Energieberatern werden gerade weitere kurz-, mittel- und langfristige Maßnahmen zur Energiereduktion evaluiert. Die Wiener Stadthalle hat es sich zum Ziel gesetzt, innerhalb der nächsten fünf Jahre 100 Prozent des am Standort verbrauchten Stroms vor Ort grün zu erzeugen. „Durch die Nutzung weiterer Dachflächen für Photovoltaik sowie die Reduktion des Strombedarfs sind wir überzeugt, dass es uns gelingen wird, unser Ziel zu erreichen und innerhalb der nächsten fünf Jahren 100 Prozent des am Standort verbrauchten Stroms vor Ort grün zu erzeugen“, erklärt Matthäus Zelenka. Zu den Einsparungs- und Optimierungsmaßnahmen zählen die Etablierung eines intelligenten Licht-, Wärme- und Kältemanagements, die Beschleunigung der schon eingeleiteten LED-Offensive, die Evaluierung des Potentials von Wärmerückgewinnung in der Halle D sowie die thermische Sanierung der Außenhüllen. Wiener Stadthalle: Österreichs wichtigste Event-Location Die Wiener Stadthalle ist Österreichs wichtigstes Veranstaltungszentrum mit über 300 Veranstaltungen und rund einer Million Besucherinnen und Besuchern jährlich. Sie verfügt über mehr als 60 Jahre Erfahrung in Planung und Durchführung von Events. Nach den Plänen von Stararchitekt Roland Rainer erbaut und 1958 eröffnet, bietet die Wiener Stadthalle Raum und Know-how für die unterschiedlichsten Veranstaltungen. Am Standort stehen sechs unabhängig voneinander wie auch gemeinsam, bespielbare Hallen mit einem Fassungsraum von bis zu 16.000 Besuchern (Halle D) und bilden gemeinsam mit den Sportstätten und der angebotenen Gastronomie eines der traditions- und facettenreichsten Veranstaltungszentren in Europa. Mehr Infos unter: www.stadthalle.com

10 Ausgabe November 2022 www.wkf-wien.at © Vienna Press / Andreas TISCHLER

11 Ausgabe November 2022 www.wkf-wien.at Weihnachtliche Romantik vor Schloss Schönbrunn Unzählige Lichter, rund 80 liebevoll dekorierte Hütten sowie ein vielseitiges Rahmenprogramm sorgen am Kultur- &Weihnachtsmarkt Schloss Schönbrunn für feierliche Stimmung.

12 Ausgabe November 2022 www.wkf-wien.at Vom19. November 2022 bis 4. Jänner 2023 bildet die ehemalige Sommerresidenz der Habsburger in Wien wieder einen prunkvollen Rahmen für den traditionellen Kultur- & Weihnachtsmarkt und Neujahrsmarkt Schloss Schönbrunn. Rund 80 Ausstellerinnen und Aussteller aus Österreich und den Nachbarländern bieten auf großzügigem Areal hochwertiges und traditionelles Kunsthandwerk, einzigartige Weihnachtsdekoration, nostalgisches Spielzeug und ausgesuchte regionale Köstlichkeiten. Kulinarisch verwöhnen die Gastronominnen und Gastronomen mit Leckerbissen und Schmankerl aus Wien und den Bundesländern. Zum Aufwärmen bieten sich die unterschiedlichsten Punschkreationen oder Teespezialitäten an. Neben langjährigen Ausstellern ergänzen dieses Jahr einige Schönbrunn-„Neulinge“ mit ihren Kunstwerken die Sortimentsvielfalt: hochwertige Design-Karten mit Wien- und Europa-Motiven, kunstvolle Linolschnitte, unverwechselbare, vielseitige Collagenkunst bis hin zu kunstvollem Seifenkonfekt gibt es zu entdecken. Das gastronomische Angebot am Weihnachtsmarkt bereichern erstmals Omas und Opas aus dem „Generationencafé Vollpension“ mit köstlichen Buchteln. Neu mit © Vienna Press / Andreas TISCHLER ©FOTOFALLY

13 Ausgabe November 2022 www.wkf-wien.at dabei ist auch „Punschsache.at“ mit regionalen und innovativen Heißgetränken und traditionellen Spiralkartoffeln oder auch -süßkartoffeln. Advent-Programm für Groß und Klein Das vielfältige Angebot in Schönbrunn sorgt bei Erwachsenen als auch bei Kindern für feierliche Stimmung. Auf der Bühne vor dem festlich erleuchteten Christbaum – traditionell ein Geschenk der Österreichischen Bundesforste AG – stimmen ausgewählte Chöre, Bläserensembles und Musikgruppen bei freiem Eintritt auf das bevorstehende Fest ein. Während die Erwachsenen bei Live-Musik verweilen, amüsieren sich die Kinder beim Erlebnis-Sternenhäuschen inmitten des Marktes oder lösen mit den Hirten auf Stelzen knifflige Rätsel und spannende Aufgaben bei einer Mitmach-Rallye. In der Weihnachtswerkstatt modellieren bereits Vierjährige unter fachkundiger Anleitung süße Marzipanschneemänner oder verzieren Lebkuchen. Vor der Bühne zieht eine handgefertigte Krippe mit über 250 Figuren die Blicke von Groß und Klein auf sich. Allerhand zu entdecken gibt es auch beim Adventkalender in der Mitte des Marktes. Von 1. bis 24. Dezember enthüllt er täglich eine neue weihnachtliche Szenerie mit Kunstwerken der Aussteller. Das Kindermuseum Schloss Schönbrunn verkürzt den kleinen Gästen mit Themenführungen, Winterrätselrallye, Bastelwerkstatt, Suchspiel und vielemmehr die Wartezeit auf das Christkind. Weitere Details unter www.kindermuseumschoenbrunn.at. Neujahrsmarkt findet wieder statt Dieses Jahr geht der Weihnachtsmarkt wieder in die Verlängerung und verwandelt sich vom 26. auf den 27. Dezember über Nacht in den Neujahrsmarkt Schloss Schönbrunn. Viele fleißige Hände bringen Neujahrsgrüße an und erweitern das Produktsortiment um handgefertigte Glücksbringer. Zusätzlich begleiten Dixie-, Swing- und Jazz-Ensembles musikalisch ins neue Jahr (täglich um 16 Uhr). Ausflugstipp: Weihnachtszauber auf Schloss Hof Nur 45 Autominuten von Schönbrunn entfernt bietet der Schloss Hof Weihnachtsmarkt, eingebettet in eine prächtige kunsthistorische Kulisse, an den Wochenenden vom 19. November bis 18. Dezember mit traditionellem Kunsthandwerk und ländlichem Flair ein ganz besonderes Erlebnis. Kunsthandwerk, Kulinarik, Konzerte, ein buntes Kinderprogramm und eine beeindruckende barocke Kulisse garantieren ein unvergessliches Erlebnis für die ganze Familie. Nähere Informationen unter www. schlosshof.at. Kultur- &Weihnachtsmarkt Neujahrsmarkt Schloss Schönbrunn 19. November 2022 bis 4. Jänner 2023 19. November (Illuminierung Christbaum) um 17 Uhr 19. November bis 23. Dezember täglich von 10 bis 21 Uhr 24. Dezember von 10 bis 16 Uhr 25. Dezember bis 4. Jänner 10 bis 18 Uhr © GThornhammer © (2) Gerhard Fally © (2) Gerhard Fally

14 Ausgabe November 2022 www.wkf-wien.at Wiener Weihnachtsmärkte Weihnachtsdorf amMaria Theresien Platz 16.11.2022 bis 26.12.2022. www.weihnachtsdorf.at Adventmarkt vor der Karlskirche 18.11. bis 23.12.2022. divinaart.at Altwiener Christkindlmarkt auf der Freyung 18.11. bis 23.12.2022. altwiener-markt.at Weihnachtsmarkt Am Hof 11.11. bis 23.12.2022. www.weihnachtsmarkt-hof.at Wintergarten imMuseumsquartier 3.11.2022 bis 8.01.2023. www.mqw.at Weihnachtsmarkt am Stephansplatz 11.11. bis 26.12.2022. www.weihnachtsdorf.at

15 Ausgabe November 2022 www.wkf-wien.at Weihnachtsmarkt am Spittelberg 11.11. bis 23.12.2022. www.spittelberg.at Weihnachtsmarkt Schloss Schönbrunn 19.11.2022 bis 4.01.2023. www.weihnachtsmarkt.co.at Wintermarkt am Riesenradplatz - Prater 19.11.2022 bis 08.01.2023. www.wintermarkt.at Schloss BelvedereWeihnachtsdorf 18.11.2022 bis 26.12.2022. www.weihnachtsdorf.at Weihnachtsdorf Altes AKH - Unicampus 11.11. bis 23.12.2022. www.weihnachtsdorf.at Adventsingen im Rathaus (A3) Vom 25.11. bis 23.12.2022. an Fr., Sa., So. und am Feiertag von 15:30 bis 19:00 Uhr, am 24.12.2022 von 15:30 bis 16:30 Uhr U-Bahn U2 Station Schottentor Turmblasen am Rathausplatz (A3) Vom 25.11. bis 23.12.2022. Täglich von 20:00 bis 20:30 Uhr U-Bahn U2 Station Schottentor

16 Ausgabe November 2022 www.wkf-wien.at © Voros Attila

17 Ausgabe November 2022 www.wkf-wien.at Silvesterfahrt nach Budapestmit dem TwinCityLiner Dieses Silvester kannmanmit demschnellstenund modernstenSchiffauf derDonaunachBudapest reisenund einenunvergesslichenJahreswechsel verbringen.

18 Ausgabe November 2022 www.wkf-wien.at Der Twin City Liner der Central Danube, ein gemeinsames Unternehmen der Wien Holding und der Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien, bietet vom 30. Dezember 2022 bis zum 2. Jänner 2023 einen außergewöhnlichen Städtetrip in die Donaumetropole. Prosit Neujahr aus Budapest – so könnte man kommendes Silvester Familie und Freundinnen und Freunde zum Jahreswechsel beglückwünschen. Denn die Central Danube bietet dieses Jahr eine Silvesterfahrt nach Budapest an. Bei der Buchung heißt es schnell sein, denn Budapest ist nicht nur ein äußerst beliebtes Reiseziel, auch die Plätze auf demTwin City Liner sind begrenzt. „Budapest und Wien sind zwei wichtige Metropolen an der Donau“, hält Dr. Kurt Gollowitzer, Geschäftsführer der Wien Holding, fest. „Eine Fahrt mit dem Twin City Liner der Central Danube stellt nicht nur eine besondere Möglichkeit der Reise dar, sondern ebnet auch den Weg für den kulturellen Austausch zwischen den beiden Städten. In dieser Hinsicht lohnt sich eine solche Schifffahrt zum Jahreswechsel besonders: Die Gäste erwartet zum einen eine einzigartige Atmosphäre auf dem Twin City Liner und zum anderen gibt es die unterschiedlichsten Silvestertraditionen unserer ungarischen Nachbarn zu erleben.“ Das Angebot Ab 699 Euro kann man an der Silvesterfahrt teilnehmen. Das Angebot umfasst die Schiffsreise nach Budapest und zurück sowie drei Nächtigungen mit Frühstück in einem Vier-Sterne-Hotel. Zur Auswahl stehen das Mamaison Hotel Andrássy Budapest und das Hotel Courtyard by Marriott Budapest City Center. An Bord des Twin City Liners ist die Verpflegung inkludiert, Getränke sind extra zu bezahlen. Auch der Gepäcktransport Wien-Budapest-Wien sowie Transferleistungen in Budapest sind im Preis enthalten. Außerdem kann man an einer dreistündigen Sightseeing-Tour per Bus teilnehmen, die von deutschsprachigen Reiseführern betreut wird. © Eva Kelety

19 Ausgabe November 2022 www.wkf-wien.at Die Reise Schon die Anreise in die Donaumetropole ist ein außergewöhnliches Erlebnis. Die Donaustrecke von Wien nach Budapest ist die älteste Verbindung zwischen den beiden Hauptstädten und entzückt die Passagierinnen und Passagiere mit einem Naturraum von beeindruckender Schönheit. In Budapest angekommen, bringt ein Transfer die Gäste in das ausgewählte Vier-Sterne-Hotel. Beide bieten ein Maximum an Komfort und begeistern durch ihre zentrale Lage. Im Programm ist eine dreistündige Sightseeing-Tour quer durch Budapest, die von deutschsprachigen Guides begleitet wird, inkludiert. Termin Der Twin City Liner legt am 30. Dezember 2022, um 9.00 Uhr, in Wien ab und kommt am 2. Jänner 2023, um circa 17.00 Uhr wieder retour. Buchung Die Buchung für die Silvesterfahrt nach Budapest kann bereits per Telefon unter +43 1 904 88 80 durchgeführt werden. Eine rasche Reservierung wird dringend empfohlen, da die Plätze an Bord limitiert sind. www.twincityliner.com © Voros Attila

20 Ausgabe November 2022 www.wkf-wien.at © Rupert Steiner Fotos Phlipp Enders

21 Ausgabe November 2022 www.wkf-wien.at Obst & Gemüse Schätzl – Zwei Brüder starten durch Markt & Obststände gibt es inWien viele, doch kaum eine Firma lebt das Geschäft so leidenschaftlich wie Familie Schätzl.

22 Ausgabe November 2022 www.wkf-wien.at Seit 39 Jahren betreibt die Firma Schätzl den Stand auf dem Wiener Rochusmarkt im 3. Bezirk. Seit 2022 haben die beiden Brüder Mario und Christian das Ruder übernommen und man merkt sofort: Der Familienbetrieb widmet sich schon seit fast vier Jahrzehnten dem Verkauf von saisonalen und exotischen Obst- und Gemüsesorten. Dabei achten die Brüder Mario und Christian Schätzl auf Kooperationen mit regionalen Obstbauern und Gärtnern. Für die süßen und auch sauren Gaumen produzieren die Brüder zudem auch selbstgemachte Marmeladen aus allen nur erdenklichen Obstsorten. Von Flugmango bis Bananenmarmelade – für jeden wird sich eine passende Sorte finden lassen. Auch für den nächsten besonderen Anlass kann man sich einen individuell gestalteten Geschenkkorb erstellen lassen. Ob Muttertag, Geburtstage, Ostern oder ein einfaches Dankeschön – gerne setzt die Firma Schätzl vitaminreichen Körbe in Szene und unterstützt Sie bei diversen Überraschungen. Leidenschaft ist das Credo der Brüder, die geschmacklichen Vorlieben der Kunden zu treffen, ihr Bestreben. Hier kommen all Ihre Sinne auf den Geschmack. Erzählen Sie uns ein wenig über Ihr Geschäft, Sie sind ein Familientraditionsunternehmen, wie lange gibt es euch schon?

23 Ausgabe November 2022 www.wkf-wien.at Mario: Uns gibt es jetzt seit 1.1.2022, ich habe das mit meinem Bruder übernommen von unseren Eltern und die haben das vorher 39 Jahre geführt. Was macht den Gemüsebetrieb Schätzl aus? Christian: Dass wir einen speziellen Flair bieten können, dass wir mit unseren Kunden Schmäh führen, dass wir eigentlich so ziemlich jeden beim Namen kennen. Und wir bieten gute Qualität. Stichwort Qualität, auf was kommt es an bei Obst und Gemüse? Christian: Im Endeffekt, dass wir genau schauen, woher wir die Ware beziehen, wie wir mit denen zusammenarbeiten und das Wichtigste ist, dass der Geschmack passt. Die Kunden müssen damit zufrieden sein. In den Geschäften wird das Gemüse immer geschmackloser, woran liegt das? Mario: Weil es einfach Massenprodukte sind, die Ware wird in Glashäusern produziert, die Pflanzen dort haben niemals eine Erde gesehen und das wirkt sich einfach im Geschmack aus, wenn man altmodisches Gemüse vom Feld bekommt. Worauf achten Sie bei Ihren Lieferanten? Christian: Dass diese zum Teil auch Familienunternehmen sind und eher kleinere Betriebe, da diese auch eher das Motto verfolgen, Qualität vor Quantität. Ich habe lieber eine Woche weniger Marillen hier liegen, aber dafür habe ich gute. Hat sich der Kaufwandel der Leute geändert? Kommen mehr Leute zu euch als früher? Mario: Es hat eine Zeit gegeben, wo die Leute weggeblieben sind am Markt, da eben Massenware angesagt war, weil sie eben billiger war. Man muss aber sagen, seit Beginn der Pandemie haben sich die Leute wieder vermehrt mit dem Kochen auseinandergesetzt und haben wieder mehr Bewusstsein entwickelt, dass es doch wichtig ist, gute Qualität zu verarbeiten. Zwei Brüder führen das Geschäft, wie ist denn die Aufgabenverteilung bei Ihnen? Christian: Nein, es ist alles 50:50. Jeder ist für alles zuständig. Es gibt Bereiche, wo mein Bruder besser ist und es gibt Bereiche, die ich besser kann. Wir ergänzen uns perfekt. Wie sieht der Alltag aus bei Obst und Gemüsehändlern? Wann geht es in der Früh los? Mario: Aufgestanden wird um 3 Uhr früh, damit wir auch die Ware bekommen vom Großmarkt. Und die meiste Zeit geht für die Qualitätskontrolle drauf. Wir achten wirkFRISCHES OBST UND GEMÜSE GELIEFERT FREIHAUS IN GANZWIEN AB 20 EURO Unser zuverlässiger Obst- und Gemüse-Lieferservice bringt frische, gesunde und köstliche Waren direkt zu Ihnen in ganz Wien! Zeitaufwendige Einkäufe und Warteschlangen an der Kasse gehören somit der Vergangenheit an. Geben Sie einfach Ihre Bestellung bei uns auf! Gerne beliefert unser Familienbetrieb mit langjähriger Erfahrung: • Firmen • Schulen • Kindergärten • Gastronomiebetriebe • Bars • Private Haushalte innerhalb von Wien ab einem Bestellwert von 20 € – ohne Lieferkosten! Die vielen Vorteile unseres Lieferservices werden Sie überzeugen.

24 Ausgabe November 2022 www.wkf-wien.at lich sehr darauf, nur Topqualität hier liegen zu haben. Der Verkauf geht bei uns bis 18 Uhr, manchmal auch länger. Aber wir haben uns dazu entschieden und dann ist das eben so. Wie schwierig ist es hier Familien und Privatleben zu führen? Christian: Sehr schwierig, mit dem nicht passenden Partner wäre das unmöglich. Hätte es für Sie jemals eine Alternative gegeben zu dem Job oder war das von jeher Ihr Traumberuf? Mario: Wir haben alle etwas Anständiges gelernt, aber wir haben unseren Eltern oft geholfen und haben reingeschnuppert. Für mich war klar, dass ich nichts anderes machen möchte. Wo geht das Familienunternehmen Schätzl hin, wie sind die Pläne für die Zukunft? Mario: Wir wollen auf jeden Fall den jetzigen Level halten und diese Exklusivität beibehalten. Und bei unserem Lieferservice, welcher am Wachsen ist, uns hier am Wiener Markt zu etablieren. Noch besser, als wir bisher sind. Stichwort Lieferservice, wie kann man bei Ihnen bestellen und wie kommt man zu der Ware? Christian: Bei uns ist eigentlich alles relativ unkompliziert, man kann uns per Mail, per WhatsApp, per Telefon erreichen. Wir arrangieren uns mit jedem einzelnen Auftrag. Wie viele Mitarbeiter gibt es? Und wie viele Leute bedarf es hier, da ihr ja wirklich mit jedem Kunden persönlichen Kontakt habt. Christian: Im Moment sind wir zehn Personen, wir haben sehr lange nach Personal gesucht und jetzt endlich sind wir inklusive uns, zehn Personen. Wie schwierig ist es aktuell wirklich gutes Personal zu finden? Mario: Wahnsinnig schwer, wir haben für drei Verkäufer ein Jahr gebraucht, um diese zu finden. Viele Leute unterschätzen diese Arbeit. Es ist eine schwierige Arbeit. Was braucht man, dass man als Verkäufer gut ankommt? Christian: Einen Schmäh braucht man, was zwar in Wien immer seltener wird, aber es gibt ihn noch. Und dieser wird auch honoriert. Es kommt aber auch immer auf die Kundschaft an, manche Kunden brauchen das gar nicht. Am Markt gibt es auch viele Frauen, wird hier eigentlich viel geflirtet? Christian: Natürlich, durchaus, der eine oder andere Flirt passiert da schon. Das macht ja auch das Flair aus. Wollen Sie auch expandieren? Gibt es Pläne? Mario: Pläne sind da, aber an der Realisierung wird noch gearbeitet. Wir wollen hier nichts überstürzen. Gibt es unter euch Brüdern auch oft Streitigkeiten und fliegen schon mal die Fetzen? Christian: Nein, ich habe immer recht, da passt alles. (lacht) Gibt es bei Ihnen auch den Wunsch, dass der Partner mitarbeitet im Geschäft? Mario: Ständig aufeinander zu kleben ist sicher nicht das gesündeste. Was ist Ihnen noch wichtig, den Lesern davon zu erzählen? Christian: Wir versuchen jeden Tag aufs Neue, mit Spaß in den Tag zu starten. Und das wollen wir unseren Kunden auch so weitergeben. Wie sehen die Wochenenden aus, holt man hier eher den Schlaf nach oder ist man trotzdem sehr aktiv? Mario: Der Schlafrhythmus ist in einem drinnen. Wie sehen die Sommerurlaube aus? Gehen Sie da miteinander auf Urlaub? Mario: Unser Geschäft ist ständig offen, außer Sonn-und Feiertage. Urlaube sind immer getrennt, da einer von uns beiden immer hier sein muss. Aber wir haben wirklich gute Leute, die uns gut vertreten. Verbringen Sie als Brüder auch privat viel Zeit miteinander? Christian: Es gibt Tage, wo wir froh sind, wenn wir uns nicht sehen, aber da wir sehr familiäre Menschen sind, verbringen wir natürlich auch privat oft Zeit miteinander. Bis wohin liefern Sie denn, wenn man bei Ihnen Obst und Gemüse bestellt? Mario: Alles innerhalb von Wien bis zur Stadtgrenze.

25 Ausgabe November 2022 www.wkf-wien.at Obst & Gemüse Schätzl OG Rochusmarkt Stand 26, 1030Wien, Österreich 0699 / 19525284 office@obstundgemuese-schaetzl.at www.obstundgemuese-schaetzl.at HEIMISCHES UND EXOTISCHES OBST UND GEMÜSE INWIEN VON MARIO & CHRISTIAN SCHÄTZL Genießen Sie unser frisches, gesundes sowie köstliches Obst und Gemüse! Bei uns in Wien können Sie das ganze Jahr aus einem umfangreichen Sortiment an heimischen sowie exotischen Produkten wählen. So ist für jeden Anspruch das Passende dabei. Weil wir Ihnen jederzeit nur die beste Ware bieten möchten, arbeiten wir ausschließlich mit sorgfältig ausgesuchten Lieferanten zusammen, die unseren hohen Ansprüchen an Qualität und Geschmack gerecht werden. Darüber hinaus bekommen Sie bei uns frische Kräuter und saisonale Spezialitäten, wie zum Beispiel frischen Marchfelder Spargel und hausgemachte Marmeladen.

26 Ausgabe November 2022 www.wkf-wien.at © David Bohmann

27 Ausgabe November 2022 www.wkf-wien.at WienHolding: Hafen „Albern“hochwassersicher RiesigesHafentor zumSchutzdesGetreide- undBaustoffhafen wurdeEndeSeptember inBetriebgenommen.

28 Ausgabe November 2022 www.wkf-wien.at Der Hafen Albern ist einer von insgesamt drei Güterhäfen des Hafen Wien, einem Unternehmen der Wien Holding. Nach dem Spatenstich vor gut zwei Jahren folgte Ende September der nächste Meilenstein: Das 30 Meter lange, 14,25 Meter hohe und ca. 250 Tonnen schwere Hafentor wurde in Betrieb genommen. Durch das Hochwasserschutztor wird der Getreide- und Baustoffhafen hochwassersicher gemacht und dadurch wird zukünftig auch bei Hochwasser ein ungestörter Warenumschlag im Hafen Albern ermöglicht. „Der Hafen Albern ist neben dem Hafen Freudenau und dem Ölhafen Lobau die dritte große Hafeneinrichtung in Wien. Er zählt zu den wichtigsten Standorten für den Getreide-Umschlag im Osten Österreichs und ist ein wichtiger Anknüpfungspunkt für Landwirte und Unternehmerinnen und Unternehmer aus der Region. Daher haben wir gemeinsam mit dem Bund rund 22 Millionen Euro im Hafen Albern investiert, um künftig auch bei Hochwasser den Warenumschlag dort ungestört abwickeln zu können. Darüber hinaus ist dieses Hochwasserschutz-Projekt ein wichtiger Schritt, um den Hafen Wien als europäischen Logistik- und Umschlagknoten weiter aufzuwerten, neue Betriebe anzusiedeln und die Einrichtungen für den Warenumschlag weiter auszubauen“, erklärte Finanz- und Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke bei der Inbetriebnahme des Hafentores. „In den vergangenen Jahren haben wir den Hafen Wien kräftig ausgebaut, neue Umschlageinrichtungen und Lagerflächen geschaffen und auch in die Verbreiterung der Dienstleistungspalette investiert. Denn der Hafen Wien ist eines der größten und wichtigsten Logistikzentren an der Donau und damit ein wichtiger Pfeiler für die Wirtschaft. Ab sofort können wir – falls nötig – nun auch den Hafen Albern hochwassersicher machen. Damit schützen wir nicht nur die Infrastruktur vor Ort, sondern auch die Unternehmen, die sich hier angesiedelt haben“, so Wien Holding-Geschäftsführer Kurt Gollowitzer. Neues Hafentor: Ein Stahlkoloss mit 250 Tonnen und kunstvollem Finish 30 Meter lang, 14,25 Meter hoch und 250 Tonnen schwer ist das neue, komplett aus Stahl gefertigte Hafentor. Um dem riesigen Druck, der mit dem Hochwasser verbunden ist, Stand zu halten, hat der Stahlkörper eine Stärke von 2,1 Metern und entspricht der Höhe eines dreistöckigen Gebäudes. Das Hafentor arbeitet nach dem Prinzip eines Schiebetores: Noch bevor ein heranziehendes Hochwasser die Stadtgrenze von Wien erreicht, wird das Hafentor geschlossen. Je nach lokalemWasserstand dauert es 20 bis 30 Minuten, bis das mächtige Tor den Hafen dichtmacht. Den Wasserstand innerhalb des geschützten Hafenbeckens regelt danach ein eigenes Pumpwerk. Drei große v.l.n.r. Stadträtin Ulli Sima, Stadtrat Peter Hanke, Sektionschefin der Verkehrssektion im Klimaschutzministerium, Vera Hofbauer und Wien Holding-Geschäftsführer, Kurt Gollowitzer © David Bohmann

29 Ausgabe November 2022 www.wkf-wien.at Tauchpumpen ermöglichen ein Abpumpen von rund zwei Kubikmeter Wasser pro Sekunde. „Auf Grund des Klimawandels werden starke Hochwasserereignisse künftig häufiger vorkommen. Der neue Hochwasserschutz ist für ein sogenanntes Jahrhundert-Hochwasser mit einer Durchflussmenge der Donau von 14.000 Kubikmeter Wasser pro Sekunde ausgelegt. Ohne Hafentor würde bei einer solchen Naturkatastrophe der Hafen bis zu drei Meter unter Wasser stehen“, so Doris Pulker-Rohrhofer, technische Geschäftsführerin des Hafen Wien. „Gut funktionierende Logistikketten sind derzeit in aller Munde. Durch das Hafenschutztor ist die zuverlässige Versorgung, insbesondere mit Getreide, nun auch in Hochwasserzeiten gewährleistet. Schließlich befinden sich auf dem Gelände im Hafen Albern unter anderem fünf große Getreidespeicher mit einer Kapazität von insgesamt 90.000 Tonnen“, so Fritz Lehr, kaufmännischer Geschäftsführer des Hafen Wien. Zum Abschluss der Errichtungsarbeiten hat das Hafentor in Albern ein kunstvolles Finish erhalten: Die Schleuse sowie das Bürogebäude des Hafentors wurden rundum mit den offiziellen nautischen Signalflaggen beschriftet. Auf rund 120 Quadratmeter Fläche applizierte der Künstler Marcus Geiger eine bunte Flaggensignal-Abfolge, die „Hafen Albern Wien 2022“ bedeutet. Hochwasserschutz auch von EU gefördert Der Donauhochwasserschutz wurde in den letzten Jahren in Wien bereits massiv ausgebaut und verdichtet. Bei dem Projekt im Alberner Hafenbecken wurden insgesamt rund 22 Millionen Euro investiert. Diese wurden durch EU-Fördermittel (rund 4 Mio. Euro), sowie einer Kostenbeteiligung durch den Bund (11 Mio. Euro) und Investitionen durch die Stadt Wien (rund 7 Mio. Euro) ermöglicht. HafenWien alsWirtschaftsstandort Angebunden an eine perfekte Straßen-, Schienen- und Wasserinfrastruktur liegt das größte Logistikzentrum Ostösterreichs, der Hafen Wien. Der Hafen Wien ist als Tochter der Wien Holding ein Unternehmen der Stadt Wien. Mit einer Fläche von drei Millionen Quadratmetern fungiert er mit seinen drei Häfen, Freudenau, Albern und dem Ölhafen Lobau, als trimodale Logistikdrehscheibe. Mit rund 100 angesiedelten Unternehmen und bis zu 5.000 Arbeitsplätzen am Standort ist der Hafen Wien ein wichtiger Arbeitgeber. Mit seiner Lage an den drei Ten-T-Korridoren ist er einer der wichtigsten Hinterland-Hubs Europas, vor allem für die großen Nordseehäfen und die adriatischen Häfen. Information zum Unternehmen finden Sie unter www.hafenwien.com

30 Ausgabe November 2022 www.wkf-wien.at GroßmarktWien feiert 50-jährigesBestehen Seit 50 Jahren ist derGroßmarktWieneinederwichtigstenHandelsdrehscheiben fürdieStadt undeinwichtiger Regionalversorger.

31 Ausgabe November 2022 www.wkf-wien.at © Alexander Ch. Wulz

32 Ausgabe November 2022 www.wkf-wien.at Im Oktober 1972 wurde der „Großmarkt Wien-Inzersdorf“ in der Laxenburger Straße 365-367 eröffnet. Daraus entwickelte sich Österreichs bedeutendster Großhandelsstandort für Lebensmittel und Blumen. Die GMW Großmarkt Wien Betrieb GmbH – ein Unternehmen der Wien Holding-Tochter WSE Wiener Standortentwicklung – ist für die Verwaltung des 30 Hektar großen Marktareals zuständig. 50 Jahre Großmarkt Wien Mit zahlreichen Gästen wurde Ende September das 50-jährige Bestehen des Großhandelsstandortes gewürdigt. Mit dabei waren Bürgermeister Michael Ludwig, Wirtschaftskammer Wien-Präsident Walter Ruck, der Liesinger Bezirksvorsteher Gerald Bischof sowie Wien Holding-Geschäftsführer Oliver Stribl. „Die vergangenen 50 Jahre waren geprägt von vielen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Veränderungen. Der Großmarkt Wien hat es in diesem halben Jahrhundert geschafft, eine der wichtigsten Handelsdrehscheiben für die Stadt und ein wichtiger Regionalversorger zu bleiben“, so © Alexander Ch. Wulz v.l.n.r. Geschäftsführer Großmarkt Wien Stephan Barasits, Wien Holding-Geschäftsführer Oliver Stribl, Wirtschaftskammer WienPräsident Walter Ruck, Bürgermeister Michael Ludwig und der Liesinger Bezirksvorsteher Gerald Bischof © David Bohmann

33 Ausgabe November 2022 www.wkf-wien.at Bürgermeister Ludwig. „Ich bedanke mich bei all jenen, die täglich dafür sorgen, dass die Lebensmittelversorgung auch in herausfordernden Zeiten so gut funktioniert.“ „Die Wirtschaftskammer Wien ist vor allem durch die zuständigen Fachorganisationen Lebensmittelhandel und Agrarhandel mit dem Großmarkt verbunden. Diese Stellen stehen vielen Großhändlerinnen und Großhändlern in allen Wirtschaftslagen unterstützend zur Seite. Eine regionale und überregionale Versorgung sicherzustellen, ist gerade in Krisenzeiten besonders wichtig“, so Wirtschaftskammer Wien-Präsident Walter Ruck. „Der Großmarkt Wien ist seit 50 Jahren eine bedeutende Warendrehscheibe für Wien. Heute sind hier rund 220 Betriebe mit ca. 1.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern tätig. Jährlich werden rund 400.000 Tonnen an Waren umgeschlagen. Für den täglichen reibungslosen Ablauf sorgt die GMW Großmarkt Wien Betrieb GmbH mit ihren 21 Mitarbeitern“, so Wien Holding-Geschäftsführer Oliver Stribl. Neue Großmarkt WienJubiläumsbroschüre überreicht Im Rahmen des Festaktes wurde an Bürgermeister Ludwig auch die neue Großmarkt Wien-Jubiläumsbroschüre überreicht. Das Druckwerk auf acht Seiten berichtet über die Entwicklung des Großmarktes in den vergangenen 50 Jahren. Die Jubiläumsbroschüre steht für alle Interessierten zum Download bereit: www.grossmarkt-wien.at/news Vom Marktareal zum Großhandelsstandort Der Großmarkt Wien ging am 30. Oktober 1972 in Betrieb. Seine Vorgeschichte reicht jedoch weit zurück: Ab 1916 war inländisches Gemüse auf einer Fläche beim Naschmarkt erhältlich, ausländische Ware wurde beimMatzleinsdorfer Frachtenbahnhof verkauft. Der Blumengroßmarkt war in einer Halle am Phorusplatz im 4. Bezirk untergebracht. Ein gemeinsamer Handelsplatz sollte entstehen. Ausgewählt wurde die riesige Leerfläche in der Laxenburger Straße 365367. Der sogenannte Kollektorgang – die unterirdische Verbindung, die die Gebäude, Hallen und Freiflächen miteinander verbindet – wurde ab April 1969 zuerst gebaut. Er besteht bis heute und versorgt das Marktareal mit Strom und Wasser. Als erstes Bauwerk wurde die Blumenhalle auf seinen Grundmauern errichtet, bevor 1972 der Großmarkt Wien offiziell eröffnet wurde. Im Laufe der Jahre ist der Großmarkt Wien ständig gewachsen. So wurde es 2007 beispielsweise nötig, das Fleischzentrum in St. Marx abzusiedeln. Seitdem haben auch zahlreiche Unternehmen dieser Branche ihren Sitz in der eigens errichteten Fleischhalle f-eins. Bis Ende 2018 war die MA 59 (Marktamt) für die Verwaltung des Marktareals zuständig. Seit 2019 zeichnet die GMW Großmarkt Wien Betrieb GmbH – ein Unternehmen der Wien Holding-Tochter WSE Wiener Standortentwicklung – für die Verwaltung verantwortlich. Heute zählt der Großmarkt Wien zum bedeutendsten Großhandelsstandort für Lebensmittel und Blumen. Mehr Infos unter: www.grossmarkt-wien.at © Alexander Ch. Wulz

34 Ausgabe November 2022 www.wkf-wien.at © Helga Rader

35 Ausgabe November 2022 www.wkf-wien.at Tipps vom Steuerprofi Mag. Peter Weitzel peter@weitzel-steuerberatung.at

36 Ausgabe November 2022 www.wkf-wien.at Abschaffung der kalten Progression ab 2023 Die Einkommensteuer-Tarifstufen ändern sich ab 2023 somit wie folgt: Aus dem Bereich der Sozialversicherung ist man gewohnt, dass die jährlichen Höchstbemessungsgrundlagen oder beispielsweise die Geringfügigkeitsgrenzen wertangepasst werden. Gleiches gilt auch z. B. für den Preis der Autobahnvignette, die ebenfalls jährlich an die Preisentwicklung angepasst wird. Diese jährliche automatische Anpassung von Grenzen/Werten ist dem Steuerrecht de facto unbekannt. Wenn überhaupt wurden in der Vergangenheit steuerliche Werte nur im Abstand von zumeist mehreren Jahren geändert. Dies führte zur kalten Progression, was bedeutet, dass bei normaler (jährlicher) Gehaltsanpassung im Einzelfall ein Hineinwachsen des Einkommens in eine höhere Steuerklasse erfolgt, wodurch das Realeinkommen – also die Kaufkraft – vermindert wird. Mit dem Teuerungs-Entlastungspaket II hat die Regierung nun beschlossen, dass es ab 2023 zu einer automatischen Inflationsanpassung bestimmter steuerlicher Werte kommt. Dabei sollen im Wesentlichen Tarifelemente in der Einkommensbesteuerung automatisch um zwei Drittel der Inflation (also nicht gesamte Inflation) angepasst werden. Die beiden untersten Tarifstufen werden dabei in 2023 um 6,3 % erhöht, die Stufen darüber um 3,47 % (= zwei Drittel der Inflationsrate zwischen Juli 2021 und Juni 2022). Zusätzlich wird der Steuersatz im Einkommensbereich von € 18.000,00 bis € 31.000,00 von 32, 5 % auf 30 %, im Einkommensbereich von € 31.000,00 bis € 60.000,00 von 42 % auf 41 % gesenkt. 2022 (bisher) 2023 (neu) Einkommen Steuersatz Einkommen Steuersatz für die ersten € 11.000,00 0 % für die ersten € 11.693,00 0 % € 11.000,00 bis € 18.000,00 20 % €11.693,00 bis € 19.134,00 20 % € 18.000,00 bis € 31.000,00 32,5 % € 19.134,00 bis € 32.075,00 30 % € 31.000,00 bis € 60.000,00 42 % € 32.075,00 bis € 62.080,00 41 % € 60.000,00 bis € 90.000,00 48 % € 62.080,00 bis € 93.120,00 48 % € 90.000,00 bis 1 Mio. 50 % € 93.120,00 bis € 1 Mio. 50 % über € 1 Mio. 55 % über € 1 Mio. 55 %

37 Ausgabe November 2022 www.wkf-wien.at Wertangepasst werden 2023 u. a. auch die nachstehenden Absetzbeträge wie folgt: • Der jährliche Alleinverdiener-/Alleinerzieherabsetzbetrag wird von € 494,00 auf € 520,00 (bei einem Kind) bzw. von € 669,00 auf € 704,00 (bei zwei Kindern) erhöht. • Je weiterem Kind erhöht sich obiger Absetzbetrag von € 220,00 auf € 232,00. • Für die Anerkennung des Alleinverdienerabsetzbetrages erhöht sich die mögliche Zuverdienstgrenze des (Ehe)Partners von € 6.000,00 auf € 6.312,00 jährlich. • Auch der Unterhaltsabsetzbetrag wird wertangepasst: ofür ein Kind von € 29,20 auf € 31,00 monatlich ofür das zweite Kind von € 43,80 auf € 47,00 monatlich und ofür jedes weitere Kind von € 58,40 auf € 62,00 monatlich • Der Verkehrsabsetzbetrag wird von € 400,00 auf € 421,00 jährlich erhöht. • Bei Anspruch auf Pendlerpauschale erhöht sich der Verkehrsabsetzbetrag auf € 690,00 (ab 2023 € 726,00), sofern das Einkommen des Steuerpflichtigen unter € 12.200,00 (ab 2023 € 12.835,00) liegt. Der erhöhte Verkehrsabsetzbetrag vermindert sich zwischen einem Einkommen von € 12.200,00 (ab 2023 € 12.835,00) und € 13.000,00 (ab 2023 € 13.676,00) gleichmäßig einschleifend auf € 400,00 (ab 2023 421,00), d. h. ab einem Einkommen von € 13.676,00 (Jahr 2023) steht „nur“ der normale Verkehrsabsetzbetrag (ohne Zuschlag) zu. • Bei einem Jahreseinkommen von max. € 16.000,00 (ab 2023 € 16.832,00) gibt es einen Zuschlag zum Verkehrsabsetzbetrag von € 650,00 (ab 2023 € 684,00). Dieser Zuschlag wird ab 2023 zwischen einem Einkommen von € 16.832,00 und € 25.774,00 schrittweise auf Null eingeschliffen, d. h. ab einem Jahreseinkommen von € 25.774,00 (ab 2023) entfällt der Zuschlag zum Verkehrsabsetzbetrag. • Der erhöhte Pensionistenabsetzbetrag steht zu, sofern der (Ehe)-Partner Einkünfte in 2023 unter € 2.315,00 (bisher € 2.200,00) bezieht. Dieser erhöhte Pensionistenabsetzbetrag beträgt ab 2023 € 1.278,00 (bisher € 1.214,00), wenn die laufenden Pensionseinkünfte des antragsberechtigten Steuerpflichtigen in 2023 € 20.967,00 (bisher € 19.930,00) nicht übersteigen. Zwischen einem Einkommen von € 20.967,00 und € 26.826,00 (bisher von € 19.930,00 bis € 25.000,00) wird der Absetzbetrag gegen Null eingeschliffen. • Liegen die Voraussetzungen für den erhöhten Pensionistenabsetzbetrag nicht vor, so steht dem Pensionsbezieher ein Absetzbetrag von € 825,00 (ab 2023 € 868,00) zu. Dieser Absetzbetrag vermindert sich zwischen einem Jahreseinkommen von € 17.500,00 bis € 25.500,00 (ab 2023 von € 18.410,00 bis € 26.826,00) einschleifend auf Null.

38 Ausgabe November 2022 www.wkf-wien.at Viele Steuerpflichtige werden bemerkt haben, dass im Rahmen der Steuererklärung 2021 nur mehr Sonderausgaben wie der automatisch gemeldete Kirchenbeitrag sowie Spenden, bestimmte Rentenzahlungen bzw. dauernde Lasten und Steuerberatungskosten absetzbar sind. Mit der Veranlagung 2022 wurde ein neuer Sonderausgabentatbestand geschaffen, mit demAusgaben zur Steigerung der Energieeffizienz von Gebäuden gefördert werden soll. Unter derartige Investitionen versteht der Gesetzgeber Ausgaben für die thermischenergetische Sanierung von Gebäuden und den Austausch eines fossilen Heizungssystems durch ein klimafreundliches Heizungssystem („Heizkesseltausch“). Unter der thermisch-energetischen Sanierung von Gebäuden werden Sanierungsmaßnahmen wie beispielsweise die Dämmung von Außenwänden, Geschoßdecken, Dächern und Kellerböden oder der Austausch von Fenstern und Außentüren gemeint, mit dem Ziel, die Energieeffizienz des Gebäudes zu erhöhen. Beim Austausch von Heizkesseln ist der Umstieg von fossilen Brennstoffen (insb. Öl, Gas, Kohle, Koks/Allesbrenner) oder auf Strom basierende Heizsystem (Nachtstrom oder Direktspeicheröfen) gegen klimafreundliche Heizsysteme gemeint. Zu den klimafreundlichen Systemen zählen lt. Ministerium die Umstellung auf Nah-/Fernwärme, eine Holzzentralheizung (z. B. Pellets) oder der Einsatz von Wärmepumpen. Die steuerliche Berücksichtigung dieser Sonderausgabe ist an die Auszahlung einer Bundesförderung geknüpft (s. Kommunalkredit Public Consulting). Die tatsächlichen Öko-Sonderausgabenpauschale ab 2022 © Screenshot Demoversion finanzonline.bmf.gv.at

39 Ausgabe November 2022 www.wkf-wien.at Ausgaben abzüglich ausbezahlter Förderungen aus öffentlichen Mitteln müssen bei der thermisch-energetischen Sanierung von Gebäudenmindestens € 4.000,00, beim „Heizkesseltausch“ mindestens € 2.000,00 betragen. Diese Mindestinvestitionssummen (abzüglich Förderung) entsprechen gleichzeitig dem Sonderausgabenhöchstbetrag, der dann fünf Jahre hindurch bei der Veranlagung Berücksichtigung findet. Wird beispielsweise im Oktober 2022 ein Heizkessel um € 5.000,00 (abzüglich allfälliger öffentlicher Förderungen) getauscht, so steht ein Sonderausgabenbetrag von € 2.000,00 (= Höchstbetrag) zu, der die Steuerbemessungsgrundlage auf die nächsten fünf Jahre mit jeweils € 400,00 jährlich reduziert. Wird innerhalb des Zeitraums von fünf Jahren eine weitere derartige Investition getätigt, für die wiederum eine öffentliche Förderung beantragt und bewilligt wurde, so verlängert sich der Zeitraum hinsichtlich der Abzugsfähigkeit auf zehn Jahre. Wird (in Fortsetzung zum obigen Beispiel) im Jahr 2023 zusätzlich das Gebäude thermisch-energetisch saniert und wird die Mindestinvestitionssumme (nach Abzug der öffentlichen Fördermittel) von € 4.000,00 erreicht bzw. überschritten, so beträgt das Sonderausgabenpauschale von 2022 bis 2026 jeweils € 400,00, von 2027 bis 2031 dann € 800,00 jährlich. Anspruchsberechtigt sind grundsätzlich nur natürliche Personen, bzw. bei Wohnungseigentumsgemeinschaften jeder einzelne Eigentümer. Das Gebäude muss dabei privat genutzt werden, bzw. kann das Sonderausgabenpauschale nur für privat genutzte Gebäudeteile (falls gemischt genutzt) beantragt werden. Unter Gebäude versteht der Gesetzgeber vor allem Ein- und Zweifamilienhäuser, Reihenhäuser und Wohnungen. Sanierungsmaßnahmen betreffend betrieblich genutzter Gebäude/Gebäudeteile oder vermieteter Gebäude sind nicht begünstigt. Bei gemischter Nutzung muss der auf den Privatteil entfallende Investitionsbetrag die oben genannten Mindestbeträge erreichen. Wird ein Gebäude beispielsweise zu 30 % betrieblich und zu 70 % privat genutzt, so können die Investitionen nur für den Privatbereich angesetzt werden. Betragen die Gesamtinvestitionskosten (nach Abzug von Förderungen) beispielsweise € 20.000,00, so entfallen 70 % – also € 14.000,00 – auf den Privatbereich. Somit ist die erforderliche Mindestinvestitionssumme überschritten und das Sonderausgabenpauschale steht dem Steuerpflichtigen zu. Für 2022 gilt, dass nur jene Ausgaben berücksichtigt werden können, für die das Förderansuchen erst ab dem 01.04.2022 eingebracht wurde und die Förderung erst ab dem 01.07.2022 ausbezahlt wurde.

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