Wirtschafts- und Kommunalführer für die Stadt Wien - E-Book

Wirtschafts- & Kommunalführer für die Stadt Wien AUSGABE 2/2023 Mit neuem Standort in Wien © Die Agentur/Heinz Knapp

2 Ausgabe Juni 2023 www.wkf-wien.at ANZEIGE Weil ich´s mir verdient hab´! Katrin Gra kerin Folge uns: @murauer_bier Weilich'smir_Sujet_Katrin_Grafikerin.pdf 2 27.04.2023 07:59:35

3 Ausgabe Juni 2023 www.wkf-wien.at Es kommt nicht überraschend, vor allem ist die erneute Kür Wiens zur „lebenswertesten Stadt“ weltweit, die von der britischen „Economist-Gruppe“ einmal jährlich durchgeführt wird, auch eine Würdigung an die Stadtverwaltung, die -politik, die Wirtschaftskapazität und last, but not least auch an alle Bürgerinnen und Bürger der Stadt Wien. Alle erwähnten und nicht erwähnten Institutionen und Menschen dürfen diesmal sogar „besonders“ stolz sein auf „ihr Wien“: Denn dieses Jahr, innerhalb von bloß wenigen Tagen, räumte Wien auf der internationalen Auszeichnungsbühne – zum ersten Mal überhaupt – im jährlich veröffentlichten „Monocle’s Quality of Life Survey“-Ranking ebenfalls den internationalen Platz an der Sonne ab. Somit ist und bleibt Wien weiter regelmäßige Spitze der Lebensqualitäts- und Smart-City-Rankings. Allemal Grund für uns explizit darauf einzugehen. In unserem Kommunal- und Wirtschaftsführer führt(e) deshalb nur selten ein Weg vorbei am österreichischen und somit Wiener Leitbetrieb „Hafen Wien“. Begriffe wie Bedeutung für Wien, umliegende Regionen, Versorgungssicherheit und Co., aber auch eindrucksvolle Geschichte und zuletzt in Vordergrund gerückte wie „Innovative Verladetechnologie (Trailer Rail) oder der Thinktank Vienna, der sich auf die Citylogistik in urbanen Ballungsräumen spezialisiert, erklären schlicht nur die Erfolgsstory dieses (regionalen) Leitbetriebes. Die Vielfalt macht’s, daher richtet sich unser bewährter Fokus weiter auf das reichliche, ziemlich sicher auch über den Tellerrand hinaus, reichende Kultur- & Veranstaltungsangebot, schlichtweg preis- und themenrelevant zusammengefasst mit „Leben und Arbeiten in Wien“. Also, liebe Leserinnen und Leser, erobern Sie Seite für Seite, mal mehr oder eben weniger, unser Quartalsangebot. Und da ja der Sommer – und damit auch die Urlaubszeit – für viele quasi zum Greifen jetzt nahe ist, lenken wir Ihr Augenmerk auf Themenfahrten der „DDSG Blue Danube“, dem wie wir meinen – Veranstaltungs-Potpourii im Schlosspark Laxenburg, die attraktiven Ticketaktionen unseres „Twin City Liners“, das etwas andere „Summer-Feeling“ in der Therme Wien und quasi eine Dauerschleife mit den „Event-Highlights in der Wiener Stadthalle“. Zeitlose, exklusive Mode aus heimischer Werkstatt präsentiert für und bei uns: Die neue „United World Collection“ von Rettl 1868. Dazu vielleicht der markante, fast brachiale Fertigungsprozess im Bezug auf ein entstandenes Prestigeprodukt mit dem Namen „Traktorjanka aus ReinbaumwollZeltplane“. Der Firmeninhaber Thomas Rettl hat das Stück selbst überfahren, damit, wie er sagt, die Spur dann hinten drauf ist. Doch gefehlt, wer annimmt, dies sei sein Lieblingsstück – das ist seine soeben fertig gewordene „Hirschleder-Bikerjacke“. Seine uns zur Verfügung gestellte Teilkollektion wird Sie in Beschlag nehmen. Das Entree in eine glamouröse Welt in der Wiener Innenstadt verkörpert – wie sonst nur eine Handvoll mehr – der neu, am zuvor gelegenen Meinl am Graben, vierstöckige Louis-Vuitton-Flagshipstore. Seines Zeichens, bitte schön, nun zweitgrößter gleichnamiger Markenstore Europas. Kunst im Inneren und einzigartige Mode-Luxus-Unikate bilden eine duale Symbiose. Unverändert bleibt der zelebrierte Habitus, den Preis nur beim Fachpersonal in Erfahrung bringen zu können. Ein bisschen anders auf die Welt, auf das kleine Wien zu schauen und damit Ihren Fokus – trotz anrückenden Sommer-Feelings, weiter auf unseren Inhalt zu lenken, sind das Klima und die Umwelt: Ideen für den Klimaschutz & Zeitgemäßes Recycling. Aber auch der kritische, mittlerweile getrübte (Aus-)Blick auf in einer „Zinsfalle gefangener Österreicherinnen und Österreicher“ zusammen mit absehbaren Entwicklungen am Wohn- und Mietmarkt gehört zum schwerer zu bewältigen Alltag. Abseits der massiv anhaltenden, an der Kassa spürbaren tektonischen Teuerungsbeben beim täglichen Einkauf. Nicht wenige Menschen mögen es, wenn sich die Ereignisse überschlagen, aber doch sehr oft einen historischen Auslöser haben. Zu dieser Causa prima, nicht zuletzt wegen des Krieges in der Ukraine, liefert der ehemalige Vizekanzler der Republik Österreich, H.C. Strache seine persönliche Einschätzung „als Freidenker“ zu quasi weltweiten und auch nationalen Verknüpfungen. Ohne Frage – das Diktat der Supermächte und einzelne entscheidende Staatenplayer innerhalb der EU – entscheiden über Krieg oder/nicht anstrebenswerten Pazifismus. Wir hoffen, dass Sie jetzt nicht ein Déjà-vu haben. Es stellt sich generell die Frage, ob Schwarz-Weiß-Denken noch ausreicht, um die Komplexität auf der Welt derzeit noch einigermaßen einschätzen zu können. Von Verstehen (halbwegs) ist schon lange nicht mehr die Rede … Wien ist weltweite Spitze in Lebensqualität & Daseinsvorsorge Liebe Leserinnen, liebe Leser!

4 Ausgabe Juni 2023 www.wkf-wien.at AUS DEM INHALT IMPRESSUM Herausgeber/Verleger/Inhaber: Heinz Knapp, h.knapp@wkf-wien.at Lektorat: Alfred Eichhorn Art Director: Daniel Knapp, daniel.knapp@wkf-wien.at Verlagsadresse/Rechnungswesen: Die Agentur, Unabhängiges Magazin, Heinz Knapp, Chorturmblick 1, 9061 Klagenfurt, Tel. +43 664 39 60 800, www.wkf-wien.at Offenlegung gem. § 25 MedienG: Online unter www.wkf-wien.at Bei Anzeigen, PR-Artikeln und namentlich gekennzeichneten Berichten liegt die inhaltliche Verantwortung beim Auftraggeber. Der Hafen Wien „Ein wichtiger Leitbetrieb für ganz Österreich" S. 8 Lebenswerteste Stadt „Wien auch heuer wieder Spitzenreiter“ S. 20 DDSG Blue Danube „Themenfahrten im Juli und August 2023“ S. 24 Kunst Haus Wien „Modernisierung: Wiedereröffnung 2024“ S. 28 Teilzeitarbeit „Auf Rekordhoch in Österreich“ S. 30 Schlosspark Laxenburg „Zahlreiche Veranstaltungen den ganzen Sommer über“ S. 32 Udo Landbauer „NÖ-LandeshauptmannStellvertreter im Interview“ S. 36 Twin City Liner „Zahlreiche attraktive Ticketaktionen“ S. 40 Mag. Peter Weitzel „Profitipps zur Steuerreform 2023“ S.44 Stadthalle Wien „Weltstars zu Gast in Wien“ S. 50 Wiener Netze „Netz-Talk #wirsindzehn“ der DSO Entity“ S. 54 Scooter-Konzessionen „Vergabe an vier Betreiber ist rechtmäßig“ S. 60

5 Ausgabe Juni 2023 www.wkf-wien.at Mieter Hilfe „Kostenloser Check der Betriebskosten“ S. 66 Mozarthaus Vienna „Sommerkonzertreihe im Juli und August“ S. 68 Zinsfalle „Österreicher gefangen“ S. 70 Therme Wien „Beliebter Sommertarif bis 31. August 2023“ S. 72 EnergieGutscheine „für Menschen in Not“ S. 74 Europäische Energiesicherheit ist in Gefahr S. 78 SK Rapid Wien „Tradition seit 1897“ S. 82 Louis Vuitton „Wien mit Europas zweitgrößtem Store“ S. 98 Rettl 1868 „Die neue „United World Collection“ S. 106 Lotta Love „Kollektion SS 2023 Leitmotiv: „Good vibes only“ S. 112 Wiener Naschmarktes „Eigentlich begann alles im Jahre 1791“ S. 118 Stadtrechnungshof Tätigkeitsbericht 2022“ S. 126

6 Ausgabe Juni 2023 www.wkf-wien.at XXXLUTZ TRAUMRAUMPLANER Wohnträume verwirklichen. Sie wünschen sich ein Zuhause wie vom Innenarchitekten geplant? Die Traumraumplaner von XXXLutz unterstützen Sie bei der Verwirklichung. Foto: XXXLutz Der Weg zu Ihrem Wohntraum mit den XXXLutz Traumraumplanern geht über folgende drei Schritte: Terminvereinbarung: Vereinbaren Sie einen Termin für ein unverbindliches Beratungsgespräch und profitieren Sie vom Know-how der XXXLutz Experten. Schicken Sie dazu einfach eine E-Mail an: beratung@traumraumplaner.at oder rufen Sie unter folgender Nummer an: +43 664 625 21 67. Individuelle Beratung und Planung: Im persönlichen Gespräch erörtern die XXXLutz Traumraumplaner Ihre Wohnsituation unter Berücksichtigung der Raumstimmung, der Anschlüsse, des Lichteinfalles, der Zugangssituation etc. und erarbeiten mit Ihnen ein Konzept zur Realisierung Ihrer Traumräume. Die Experten konzipieren maßgeschneiderte Einrichtungslösungen – visualisiert anhand von 3D-Plänen – und begleiten und unterstützen Sie während der gesamten Projektumsetzung. Umsetzung und Finalisierung: Nach der Planungsphase und Kostenevaluierung – erst dann, wenn alle Ihre Wünsche zu 100 % erfüllt wurden – wird die Theorie in die Praxis umgesetzt: Die XXXLutz Traumraumplaner kümmern sich um einen reibungslosen Ablauf, die Koordination der Auftragsabwicklung und ein einwandfreies Ergebnis. ANZEIGE

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8 Ausgabe Juni 2023 www.wkf-wien.at © Hafen Wien

9 Ausgabe Juni 2023 www.wkf-wien.at Der Hafen Wien – ein österreichischer Leitbetrieb

10 Ausgabe Juni 2023 www.wkf-wien.at Seit vielen Jahren gehen beim Hafen Wien, einem Unternehmen der Wien Holding, hohe Qualität, Innovationskraft und wirtschaftlicher Erfolg Hand in Hand. Ende Juni wurde von der Hafen WienGruppe die Bilanz des Jahres 2022 veröffentlicht, mit durchwegs erfreulichen Zahlen. Insgesamt wurden im Jahr 2022 Umsätze von 55,4 Mio. Euro (+ 7,9 %) erwirtschaftet. Kerngeschäft des Hafen Wien sind und bleiben weiterhin die Business Units Massen- und Schwergut, Hafenbetrieb, Lagerlogistik und die Business Unit Autoterminal. Zu den weiteren Dienstleistungen zählen unter anderem auch die Vermietung von Büros, Lagerflächen und Grundstücken. In der Business Unit Lagerlogistik konnten die externen Umsatzerlöse 2022 zum Vorjahr um mehr als 30 Prozent gesteigert werden. Die hohe Nachfrage nach Lagerflächen war auch auf die allgemeine Lieferkettenkrise zurückzuführen. Umsatzzuwächse konnten auch durch die Business Unit Massen- & Schwergut erwirtschaftet werden, insbesondere durch Umschlagstätigkeiten mit Stahlblechen und Rundholz. Die in den drei Frachthäfen Albern, Freudenau und Lobau über Wasser umgeschlagene Gütermenge ist hingegen gegenüber 2021 um rund 36 Prozent gesunken (713.047 Tonnen). Dies war vor allem auf geringere Umschlagstätigkeiten im Ölhafen Lobau zurückzuführen und auch die unvorhersehbaren Schwankungen der Wasserstände auf der Donau erschwerten die Planbarkeit der Schiffsladungen. Die erfolgreiche Hafen-Tochter TerminalSped konnte durch mehr Zollabwicklungen im Jahr 2022 eine Umsatzsteigerung von 13,7 Prozent aufweisen. Im Industrieareal HQ7 waren rund 95 Prozent der Lager- und Büroflächen vermietet. Außerdem wurden vom Hafen Wien 2022 Investitionen in Höhe von etwa 6 Mio. Euro getätigt. Neben dem Ankauf von Grundstücken in Albern zählen dazu die Anschaffung und Inbetriebnahme des gewaltigen neuen Hafentors Albern, Dacherneuerungen in der Freudenau und im HQ7, die Planungen für weitere Landgewinnung, diverse Umbaumaßnahmen in der Lagerlogistik, die Errichtung von zwei Filmhallen und vieles mehr. Das Betriebsergebnis ist – allerdings bedingt durch Sondereffekte – mit 6,2 Mio. Euro etwas niedriger ausgefallen als 2021 (- 5,8 %). Bedeutung für die Region Der Hafen Wien ist als Tochter der Wien Holding ein Unternehmen der Stadt Wien. Mit den Häfen Freudenau, Albern und dem Ölhafen Lobau und mit seiner trimodalen Anbindung an die Verkehrsträger Wasser, Schiene und Straße ist er das größte Güterverkehrszentrum in Ostösterreich. Rund drei Millionen Quadratmeter ist das Hafenareal groß und in den letzten Jahren konnte der Betriebsstandort durch die Ansiedlung unterschiedliche Produktions- und Dienstleistungsbetriebe aufgewertet werden. Weit über 100 Unternehmen haben auf und neben dem Hafenareal eine Niederlassung gegründet, um die Hafeninfrastruktur bestmöglich nutzen zu können. Dazu zählen Logistiker wie DB Schenker, Kühne & Nagel, DHL oder die Wiener Lokalbahnen für den Cargobereich, die Thyssen Krupp Stahlunion, Lafarge Perlmooser Wopfinger Transportbeton oder die Firma Baubeton aus dem Handels- und Baubereich. Dazu kommen aus der Treibstoffbranche Unternehmen wie die OMV, Shell oder die Biodiesel Vienna. Auch so gut wie alle Automarken nutzen den Autoterminal. Somit trägt der Hafen Wien nicht nur direkt zum Wiener Bruttoregionalprodukt bei, sondern sichert direkt und indirekt rund 5.000 Arbeitsplätze © David Bohmann © www.korrak.com.jpg

11 Ausgabe Juni 2023 www.wkf-wien.at Versorgungssicherheit Gerade in Zeiten der gestressten Lieferketten und ungünstiger weltwirtschaftlicher Rahmenbedingungen, von der CoronaPandemie über die SUEZ-Krise bis hin zum Ukraine-Krieg, hat sich gezeigt, welche existenzielle Bedeutung Logistik- und Transportprozesse für unser Leben haben. Den Europäischen Binnenhäfen kommt dabei eine besondere Bedeutung zu: Sie sind die vitalen Logistik-Synapsen, an denen die internationalen Warenströme umgeschlagen, gelagert oder feinverteilt werden. Leistungsstarke multimodale Logistikknotenpunkte wie der Hafen Wien sind die Voraussetzung dafür, dass jeweils die bestmögliche Verkehrskombination auf die Strecke gebracht werden kann. Er liegt an der Schnittstelle dreier Ten-T-Korridore der EU, der Verbindung Ostsee-Adria, der Verbindung Rhein-Donau und des Korridors Orient/Östliches Mittelmeer. Damit ist der Hafen Wien einer der wichtigsten Hinterland-Hubs in der Europäischen Union, vor allem für die großen Nordseehäfen und die italienischen Häfen. © Felicitas Matern © www.korrak.com

12 Ausgabe Juni 2023 www.wkf-wien.at Trimodal zum Erfolg Der Hafen Wien hat von der EU-Osterweiterung enorm profitiert, denn Wien ist damit von einer Randlage in die Mitte Europas gerückt. Beim notwendigen massiven Ausbau wurde ab 2006 konsequent auf Trimodalität geachtet, also die Verknüpfung der Verkehrsträger Wasser, Schiene und Straße. So können Waren auf allen Wegen und in jeder Kombination umgeschlagen werden, und sogar auch als Luftfracht durch die unmittelbare Nähe zum Flughafen Wien-Schwechat. Diese Vielfalt ist ein großer Standortvorteil, den kaum ein anderes Logistikzentrum an der Donau in einer so hohen Qualität anbieten kann. Als eine der ersten Maßnahmen im Rahmen des Hafenausbaus wurde im Jahr 2006 die Kaianlage im Hafen Albern komplett erneuert. Der Hafen Albern erhielt auch ein neues Schwerlastzentrum und die Getreidesilos wurden in Zusammenarbeit mit den Betreibern saniert. Im Hafen Freudenau wurde das zentrale Bürogebäude des Hafen Wien renoviert. Neue Krananlagen, größere Lagerhallen, neue Kaimauern, erweiterte Umschlagsflächen durch Landgewinnung sowie eine komplett neue Verkehrsinfrastruktur für Straße und Schiene wurden geschaffen. Eines der größten Projekte war die Errichtung des neuen Containerterminals, der im Herbst 2008 eröffnet wurde, mit mehr Stellplätzen für Container, einem ausgeklügelten Verkehrsleitsystem und einer durchgängigen Gleisverbindung sowie vier Ladegleisen. Nach dem Bau der dritten Kranbrücke beläuft sich die Höchstkapazität des Terminals mittlerweile auf 700.000 Container-Einheiten pro Jahr. Das Beladen und Entladen der Züge erfolgt nahezu vollautomatisch. Auch der alte Terminal wurde modernisiert und damit auf den Standard der neuen Anlage angehoben. Sowohl im Hafen Albern als auch im Hafen Freudenau schützen riesige Stahltore samt sanierter Dämme die Anlagen vor Hochwasser. In den Hafenausbau wurden bisher rund 300 Millionen Euro investiert. © Peter Korrak © Peter Korrak

13 Ausgabe Juni 2023 www.wkf-wien.at Hafen mit Geschichte Aus heutiger Sicht ist es nur schwer vorstellbar, dass Wien seine Häfen erst im 20. Jahrhundert erhalten hat, aber bis dahin wurden die Schiffe und Flöße einfach an den sogenannten Länden im weichen Sand an Land gezogen und dort entladen. Die Rossauer und die Spittelauer Lände blieben noch bis in die 1930er-Jahre wichtige Anlegestellen. Mit dem vermehrten Einsatz der schwereren Dampfschiffe war das An-Land-Ziehen nicht mehr möglich, und 1902 wurde der Freudenauer Hafen nach 3-jähriger Bauzeit fertiggestellt. Der Bau des Hafens Albern und des Ölhafens erfolgte noch während des Krieges. Nach dem 2. Weltkrieg gingen alle drei Häfen in das Eigentum der Stadt Wien über. 1962 war mit der Gründung der Hafenbetriebsgesellschaft die Geburtsstunde des Hafen Wien in der heutigen Form, und 1974 erfolgte die Eingliederung in die Wien Holding. Im Jahr 2019 wurden die Hafengesellschaften neu geordnet und fusioniert, mit dem Ziel, eine einzige Gesellschaft zu schaffen und Kräfte auf die klassische Güterlogistik in all ihren Facetten samt dazugehörigen Immobilien zu bündeln. Der Bereich der Personenschifffahrt wurde aufgrund seiner großen touristischen Bedeutung und Fokussierung vom Hafen Wien abgegeben und als DDSG Blue Danube Schiffahrt GmbH direkt in die Wien Holding eingegliedert. Nach der erfolgten Umstrukturierung der Gesellschaften besteht der Hafen Wien im Wesentlichen aus den Unternehmen Hafen Wien GmbH, TerminalSped Speditionsgesellschaft m.b.H., WienCont Containerterminal GmbH sowie Fehringer´s Technical Service Consulting GmbH. Containerterminal Das Containergeschäft wird von der WienCont, einem Tochterunternehmen des Hafen Wien, abgewickelt. Rund 700.000 Containereinheiten werden am Hafen Wien pro Jahr umgeschlagen. Der große, leistungsstarke Kranterminal (Terminal 1) ist ein hocheffizienter Umschlagsplatz für das Containergeschäft. Auf einer Länge von 700 Metern sorgen drei Portalkräne für einen optimalen Umschlag zwischen Straße und Schiene. Zwischen sechs und 30 Tonnen wiegt jeder Container. Bis zu vier Containerzüge können gleichzeitig abgefertigt werden. Außerdem wurde ein neues zentrales In-Gate mit Abstellplätzen für 30 ContainerLKWs geschaffen. Ergänzt wird die Anlage durch Container-Abstellflächen für 2.000 Containereinheiten. Für den weiteren Ausbau wurde der alte Terminal (Terminal 2) ebenfalls modernisiert und damit auf den Standard der neuen Anlage angehoben. Etwa 126 Züge pro Woche bringen die Container per Bahn zu den großen europäischen Seehäfen wie Rotterdam, Hamburg und Bremerhaven, ins Ruhrgebiet oder zu den wirtschaftlichen Ballungsräumen im zentral- und osteuropäischen Raum – unter anderem mit Destinationen in Serbien, Rumänien und in der Türkei. Zu den Kunden der WienCont zählt so gut wie alles, was im weltweiten Logistikgeschäft an Reedereien, Leasingcompanies, Spediteuren und Frachtführern Rang und Namen hat. Dank modernster Technologie und der jahrelangen Erfahrung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter benötigt ein LKW mit einem Container lediglich 24 Minuten von der Einfahrt in den Terminal über das Be- oder Entladen bis hin zur Ausfahrt aus dem Terminal. Der Containerterminal im Hafen Freudenau ist auch der einzige Güterhafen in Österreich, in dem auch Containerschiffe abgefertigt werden können. Dieses Segment wird derzeit wenig nachgefragt, birgt aber Potenzial für die Zukunft. Denn mit der Eröffnung der Wasserstraße Rhein-MainDonau und der wieder nach Südosteuropa befahrbaren Donau liegt der Hafen Freudenau direkt an der Hauptschlagader der Binnenschifffahrt. Damit ergeben sich von den sogenannten „ARA Häfen“ (Amsterdam, Rotterdam und Antwerpen) bis zum Schwarzen Meer völlig neue Transportperspektiven. Der Hafen Wien ist dafür gerüstet. © Fotostudio Votava

14 Ausgabe Juni 2023 www.wkf-wien.at © David Bohmann © Barbara Nidetzky

15 Ausgabe Juni 2023 www.wkf-wien.at Trailer Rail – Innovative Verlade-Technologie Immer noch lassen sich mehr als 90 Prozent der Trailer in Europa aufgrund technischer Barrieren nicht von der Straße auf die Schiene bringen, und werden auch über lange Distanzen auf der Straße befördert. Um viel mehr Trailer statt mit dem Sattelschlepper per Bahn transportieren zu können, ist es notwendig, das Verladen der Trailer möglichst einfach und rasch zu gestalten. Genau das ist das Ziel einer Kooperation des Hafen Wien mit dem schwedischen Trailer-Innovator Helrom. Dank des Helrom-Trailer-Systems ist auch die Verladung nicht-kranbarer Behälter im Hafen Wien möglich. Bei Trailer Rail handelt es sich um Spezialwaggons, die zum Be- und Entladen eines Zuges keine herkömmlichen Terminal-Anlagen mit Kränen benötigen, sondern lediglich ein langes Gleis sowie eine befestigte Fläche, die parallel zum Gleis verläuft. Der Helrom-Wagen öffnet zur Seite und mit Hilfe der im Waggon integrierten Schwenktechnologie können die Trailer direkt vom Waggon auf die bereitstehende LKW-Zugmaschine verladen werden. Was als Pilotprojekt im August 2020 begonnen hat, läuft bereits erfolgreich im Regelbetrieb. Wöchentlich verkehren drei Rundläufe zwischen Deutschland und Österreich mit vorwiegend nicht kranbaren Trailern, die durch diese einzigartige Technologie ohne Umschlagsgeräte verladen werden können. Ziel ist es, die Kooperation in den nächsten Jahren konsequent zu erweitern und die Kapazitäten deutlich auszubauen. Zukünftig sollen bis zu 40 Trailer pro Zug transportiert werden und somit jährlich über 24.000 Sattelschlepperfahrten zwischen Wien und Düsseldorf eingespart werden. Für das Klima bedeutet das um 14.000 Tonnen weniger CO2-Emissionen pro Jahr. © Barbara Nidetzky

16 Ausgabe Juni 2023 www.wkf-wien.at Citylogistik by thinkport VIENNA thinkport VIENNA ist eine Denk- und Innovationswerkstatt, die vom Hafen Wien in Kooperation mit der Universität für Bodenkultur Wien im Jahr 2017 ins Leben gerufen wurde. Seitdem setzt sich thinkport VIENNA mit den Herausforderungen der Citylogistik in urbanen Ballungsräumen umfassend und langfristig auseinander und ist aktiver Partner vieler innovativer Logistik-Projekte. Eines der zentralen Projekte des thinkport VIENNA ist HUBert, ein Projekt zur Reduktion der Zahl an Güterverkehrsfahrten in städtischen Gebieten, die mit dem Wachstum des elektronischen Handels stark angestiegen sind. Die Waren werden vorübergehend im HQ7 – einem zum Hafen Wien gehörenden Gewerbeareal in der Nähe des Hafen Freudenau – zwischengelagert, um sie dann gebündelt mit Elektrofahrzeugen sowie mit Fahrzeugen der Wiener Lokalbahnen Verkehrsdienste GmbH (WLV) an B2BEmpfängerinnen und Empfänger zuzustellen. Durch die Bündelung der Paketströme werden Mehrfachfahrten vermieden. Das reduziert die CO2- und Feinstaubemissionen und sorgt auch für einen verbesserten Verkehrsfluss. Bereits seit 2019 kooperiert thinkport VIENNA mit der niederländischen Botschaft in Wien, mit dem Ziel, den Gütertransport zwischen den Niederlanden und Österreich effizienter, emissionsfreier und smarter zu machen. Dafür soll ein zero-emission Transportkorridor eingerichtet werden. Ebenfalls mit dem thinkport VIENNA und dem Hafen Wien kooperiert die European Federation of Inland Ports (EFIP). Gemeinsam wurde die erste Open Innovation Challenge für Binnenhäfen initiiert. Im Rahmen dieser Challenge wurden Ideen zum Thema Binnenhäfen als Enabler von Green Logistics und Nachhaltigkeit gesammelt. Den Anteil der Schiene und der Binnenschifffahrt am Güterverkehr zu steigern, ist Teil des EU-SDG-Indikatorensets zur Messung der nachhaltigen Entwicklung (Ziel 9). Bis 2050 möchte die EU mit Hilfe des europäischen Green Deals klimaneutral werden, und letztlich sind die Binnenschifffahrt und die Bahn jene beiden Verkehrsträger im Güterverkehr, die zur Eindämmung der Klimaerhitzung maßgeblich beitragen können. © David Bohmann

17 Ausgabe Juni 2023 www.wkf-wien.at Nachhaltigkeit Auch betriebsintern setzt der Hafen Wien auf Klimaschutz und Nachhaltigkeit. An allen vier Standorten des Hafen Wien – Albern, Freudenau, Lobau sowie im Betriebsansiedlungsareal HQ7 – wurden bereits zahlreiche Projekte umgesetzt: So wird der Containerterminal der WienCont schon seit dem Jahr 2018 mit 100 Prozent grüner Energie aus Wasserkraft versorgt. Die bis 2040 geplanten Investitionen umfassen unter anderem den weiteren Ausbau klimafreundlicher Energien, die CO2-sparende Umgestaltung des Fuhrparks, aber auch die verstärkte Verlagerung des Verkehrs von der Straße auf die Schiene bzw. aufs Wasser. Deshalb wird der Hafen Wien seinen Containerterminal nochmals ausbauen und dafür 20 Millionen Euro in die Hand nehmen. In Zusammenarbeit mit Wien Energie wurden am Hafenareal auch drei Photovoltaikanlagen errichtet, eine auf dem riesigen Dach der Garage des Autoterminals im Hafen Freudenau, eine weitere auf einem bestehenden Gewerbegebäude im HQ7 sowie auf einem Dach im Hafen Albern. Eine vierte Solaranlage ist bereits im Entstehen. Außerdem hat der Hafen Wien in den letzten Jahren einen Großteil der Außen- sowie Innenbeleuchtung in den Lagerhallen auf LED umgestellt, E-Schnellladestationen wurden am Gelände installiert, fünf E-Fahrzeuge wurden angeschafft, bei Fahrten am und außerhalb des Hafengeländes wird verstärkt auf E-Bikes gesetzt und es wurde bei sämtlichen Betriebsanlagen auf Ökostrom umgestellt. Zusätzlich werden heuer im Hafen Albern zwei Ölheizungen durch Luft-Wärme-Pumpen ersetzt, diese werden wiederum mit Solarstrom gespeist. Somit hat der Hafen Wien die Distanz zur vollständigen CO2-Neutralität weiter reduziert. Sieben Millionen Euro werden in neue moderne und umweltfreundlichere Kräne sowie Umschlagsinfrastruktur investiert. Um weitere drei Millionen Euro werden die Heizanlagen auf dem Hafenareal modernisiert. © David Bohmann

18 Ausgabe Juni 2023 www.wkf-wien.at Digitalisierung Die Wertschöpfungsketten werden am Hafen Wien durch Digitalisierung laufend optimiert. Dank eines Terminals und eines Gate Operating System weiß der Hafen Wien exakt, welcher Container auf welchem LKW wann auf das Areal kommt, wo er steht und wohin er muss. Die Kennnummern der Ladeeinheiten bzw. die Kennzeichen der LKWs werden durch ein OCR-Fotogate (optical character recognition) bei der Einfahrt in den Terminal registriert und automatisch mit den schon hinterlegten Kundendaten abgeglichen, und die LKWs und Ladungen werden bereits bei den Frächtern und Operateurinnen bzw Operateure am Hafen avisiert. Die Ladeeinheiten werden an einer von vier Check-IN Lanes überprüft. Die LKW-Fahrerinnen und -fahrer melden sich beim Self-Check-in-Kiosk an, und automatisch wird jedem LKW ein Halteplatz zugewiesen. In den Ausfahrtsbereichen im Terminal 1 bis 3 werden die ausfahrenden LKWs durch neueste Line Scan Kameras hochauflösend digital abgelichtet und durch OCR mit den gespeicherten Systemdaten verglichen. Nur bei exakter Datenübereinstimmung ist ein Ausfahren möglich. Der Vorteil der digitalen Systeme liegt auf der Hand: eine gewaltige Effizienzsteigerung, die mit einer enormen Zeit- und Kostenersparnis für die Kundinnen und Kunden verbunden ist. Ein weiteres Beispiel für die Digitalisierung ist das Online Modul PortScout von Bargelink. Dabei handelt es sich gewissermaßen um einen Marktplatz für die europäische Binnenschifffahrt. Die Kundinnen und Kunden des Hafen Wien erhalten damit über die Webseite des Hafen Wien Informationen über freie Schiffskapazitäten und Ladungsangebote in der Region und in ganz Europa – und das in Echtzeit. Auf diesem OnlineMarktplatz suchen jeden Monat rund 2.000 Binnenschiffe nach einer passenden Anschlussladung. Parallel werden monatlich bis zu 500.000 Tonnen Ladung angeboten, für die ein Schiff gesucht wird. Auf diesem ersten und bisher einzigen Online-Marktplatz für die europäische Binnenschifffahrt sind alle wichtigen Akteure der Branche aktiv. Hollywood in Wien Simmering Auch die Filmbranche hat am Hafen Wien Fuß gefasst hat. Im Jahr 2022 wurden auf dem Industriegelände HQ7 in der Haidequerstraße acht Film/Studioprojekte verwirklicht, darunter Szenen von Tatort, Sachertorte, Bachmann & Frisch oder die Macht der Kränkung 2. Insgesamt gab es 43 Anfragen für Dreharbeiten, Fotoshootings sowie Anmietung von Filmproduktionen. Im Juni 2023 war der Baubeginn für zwei neue Filmhallen im HQ7, die gemeinsam mit einem Unternehmen der CC Real International realisiert werden. Diese beiden modernen Hallen mit einer Gesamtnutzfläche von rund 3.300 Quadratmetern werden nach internationalem Standard (schalldichte Sound Stages) errichtet und sind eine zusätzliche Stärkung für die Wettbewerbsfähigkeit sowie für den Betriebsstandort. Weitere Informationen unter www.hafenwien.com © Marian Timler

19 Ausgabe Juni 2023 www.wkf-wien.at © Oliver Roth/Satel Film GmbH © David Bohmann

20 Ausgabe Juni 2023 www.wkf-wien.at

21 Ausgabe Juni 2023 www.wkf-wien.at Lebenswerteste Stadt: Wien kümmert`s. Tag für Tag!

22 Ausgabe Juni 2023 www.wkf-wien.at Wien steht regelmäßig an der Spitze der Lebensqualitäts- und SmartCity-Rankings. Im umlängst veröffentlichten jährlichen „Monocle's Quality of Life Survey“-Ranking erreichte Wien zum ersten Mal den ersten Platz. Auf der gestern veröffentlichten Rangliste der zehn lebenswertesten Städte der Welt der britischen „Economist“-Gruppe steht Wien zum vierten Mal innerhalb von fünf Jahren auf Platz eins. Die Kriterien mit denen Wien bei den Lebensqualität-Rankings regelmäßig Top-Positionen erzielt: Hohe Sicherheit, breites Kulturangebot und funktionierende Infrastruktur von Wasser über Wohnen, Bildung, Gesundheit bis hin zur Müllabfuhr – in anderen Worten die hochwertige, kommunale Daseinsvorsorge. Die Daseinsvorsorge zählt für jede Stadt und Gemeinde, so auch für Wien, zu ihren Kernaufgaben. Genau darüber informiert die aktuelle Kampagne der Stadt Wien „Wien kümmert’s. Tag für Tag.“ Der thematische Fokus wird dabei auf digitale Infrastruktur, Gesundheit und Prävention, Bildung, Wasser und Abfallentsorgung gelegt. Dienstleistungen und Serviceangebote stehen dabei im Mittelpunkt und reichen vom kostenlosen WLAN und Digitalangeboten sowie digitalen Amtswegen über niederschwellige Gesundheitsangebote wie Motorikparks oder Nachmittagssportkurse und zahlreiche Bildungsservices für Kinder bis hin zu quellfrischem Trinkwasser und den breit gefächerten Leistungen der 48er. Der Themenschwerpunkt wird auch in den redaktionellen Kanälen der Stadt umfangreich begleitet. Dazu zählen Reportagen in der Stadtzeitung MEIN WIEN, Features im Stadt Wien-Podcast und auf den Social-Media-Kanälen der Stadt sowie regelmäßige Berichterstattung im täglich erscheinenden MEIN WIEN heute E-Mail-Newsletter der Rathauskorrespondenz. Daseinsvorsorge als Dienstleistung und Karriere-Chance „Das ausgezeichnete Abschneiden in den einschlägigen Rankings ist eine Bestätigung für die Wichtigkeit einer funktionierenden und zuverlässigen Daseinsvorsorge in einer Millionenstadt wie Wien. Damit wir

23 Ausgabe Juni 2023 www.wkf-wien.at die hohe Lebensqualität und funktionierende Daseinsvorsorge auch weiterhin auf diesem Level halten, ist es wichtig, dass wir auch weitere Menschen in und um Wien dafür begeistern, an Wien und somit an der Daseinsvorsorge mitzuarbeiten. Das schafft die neue Stadt-Wien-Kampagne ‚Wien kümmert`s. Tag für Tag!‘“, sagt Bürgermeister Michael Ludwig. Tausende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt arbeiten Tag für Tag daran, dass die Dienstleistungen, die die Wienerinnen und Wiener von der Stadt erwarten, funktionieren. Bis zum Jahr 2030 sucht die Stadt Wien rund 21.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – die meisten davon im Bereich der Daseinsvorsorge. Parallel zur laufenden Employer Branding- und Recruiting-Kampagne werden deshalb die Menschen auch im Rahmen dieses Informationsschwerpunktes dazu eingeladen, an Wien mitzuarbeiten. Crossmediale Kampagne holt Daseinsvorsorge vor den Vorhang Im Vordergrund steht der Nutzen für die einzelnen Bürgerinnen und Bürger. Die Stadt Wien informiert, wie Tag für Tag Leistungen der Daseinsvorsorge in unserem Leben eine zentrale Rolle spielen. So wird der abstrakte Begriff der Daseinsvorsorge, im Sinne der Wiener Markenstrategie „Der Mensch in der Mitte“ greifbar. In den kommenden zwei Monaten wird die Kampagne in der ganzen Stadt crossmedial in Print, Online, Social Media und Außenwerbung sichtbar sein. Darüber hinaus macht der Vorteilsclub der Stadt Wien das Thema Daseinsvorsorge erlebbar. So werden im Rahmen der Kampagne unter den Vorteilsclub-Mitgliedern spannende Aktivitäten wie beispielsweise die Besichtigung der Wiener Kanalisation (3. Mann Tour), eine Stadtrundfahrt zur Deponie Rautenweg, zum Abfalllogistikzentrum und zur Hauptkläranlage sowie ein professionelles Gruppentraining in einem Motorikpark zur Gesundheitsprävention verlost. Anlässlich des 150. Jubiläums des Wiener Wassers werden zudem gebrandete Wasserflaschen verlost. Anmeldung und alle Aktionen des Vorteilsclubs der Stadt Wien unter vorteilsclub.wien.at. Weitere Informationen zur Kampagne und zur Daseinsvorsorge: daseinsvorsorge.wien.gv.at

24 Ausgabe Juni 2023 www.wkf-wien.at © DDSG Blue Danube/Kurt Patzak

25 Ausgabe Juni 2023 www.wkf-wien.at DDSG Blue Danube: Themenfahrten im Juli und August 2023

26 Ausgabe Juni 2023 www.wkf-wien.at Im Sommer bietet die DDSG Blue Danube, an der auch die Wien Holding beteiligt ist, stimmungsvolle Themenfahrten, Heurigenfahrten sowie Brunch- und Barbecue-Fahrten an. Unter dem Motto „Glücksmomente am Schiff“ legt die aus sieben modernen Schiffen bestehende DDSG Blue Danube-Flotte zu zahlreichen Schifffahrten am Tag und am Abend ab. Egal ob eine gemütliche Schifffahrt durch das UNESCO-Weltkulturerbe Wachau, eine Sightseeing Cruise am Wiener Donaukanal oder eine Themenfahrt mit jeder Menge Unterhaltung und kulinarischer Vielfalt – an Bord der DDSG Blue Danube stehen Entspannung, Erholung und Erlebnis im Vordergrund. Bei den Themenfahrten im Sommer locken abwechslungsreiche Attraktionen kombiniert mit den dazu passenden lukullischen Gaumenfreuden und der entsprechenden musikalischen Begleitung zu einem einzigartigen Abend auf sanften Donauwellen. Themenfahrten mit der MS Admiral Tegetthoff Freuen Sie sich am 7. Juli auf eine schwedische Nacht mit den besten ABBA-Hits & Smörgåsbord, dem typisch schwedischen Buffet, mit Matjestatar, Köttbullar, Lachssteak, Wildschwein und vielem mehr. Die größten ABBA-Songs wie Mamma Mia, Waterloo oder Super Trouper garantieren eine grandiose Stimmung an Bord. Bei der Griechischen Nacht am 13.7 Juli wartet griechische Livemusik und die Bordgastronomie wird griechische Leckereien wie Tzatziki, Gyros, Souvlaki, Baklava & Co. frisch zubereiten. Die Tanzgruppe O Vrakas lädt in traditionellen Kostümen zum Sirtaki ein. Olga Kessaris, die Stimme von Symphonia, führt durch den griechischen Abend. Bei der italienischen Nacht am 22. Juli wird wiederum ein köstliches italienisches Spezialitätenbuffet serviert und eine temperamentvolle Italo-Band spielt auf. UrlaubsFeeling ist in allen drei Nächten garantiert. © DDSG Blue Danube

27 Ausgabe Juni 2023 www.wkf-wien.at MS Kaiserin Elisabeth: „Boozy-Sonntagsbrunch“ oder „Sunset Barbecue“ Ob mit Freunden oder mit Familie, am 16. Juli läuft die MS Kaiserin Elisabeth zu einem „Boozy-Sonntagsbrunch“ aus. Das BrunchMenü umfasst eine breite Auswahl an süßen und herzhaften Speisen und es wird auch eine Reihe von speziellen Brunch-Cocktails und anderen erfrischenden Getränken angeboten. Neu im Programm und ab Mitte Juni bis Anfang September ist die „Sunset Barbecue Cruise" jeweils am Mittwochabend. Für die musikalische Untermalung sorgen jeweils Caroline Kreutzberger, bekannt aus „The Voice“ und „RTL Supertalent“, oder Saxolady Daniela Krammer. • Mittwoch, 12.07.2023 – Sunset Barbecue Cruise mit Saxolady Daniela Krammer • Mittwoch, 26.07.2023 – Sunset Barbecue Cruise mit Caroline Kreutzberger • Mittwoch, 09.08.2023 – Sunset Barbecue Cruise mit Saxolady Daniela Krammer • Mittwoch, 23.08.2023 – Sunset Barbecue Cruise mit Caroline Kreutzberger • Mittwoch, 06.09.2023 – Sunset Barbecue Cruise mit "Lady & The Keys" Heurigenfahrten mit Wiener Liedern Jeden Donnerstag um 19.00 Uhr gehen die MS Wien, die MS Blue Danube oder die MS Vindobona auf die beliebte Heurigenfahrt mit Wiener Liedern. Am Beginn der Fahrt spielen Wiener Musikerinnen und Musiker dezent im Hintergrund während sich die Gäste am ausgezeichneten Buffet bedienen. Angeboten werden kalte & warme Heurigenspezialitäten mit typischen Wiener Schmankerln wie Schnitzel, Aufstrichen, Apfelstrudel und Kuchen. Nach dem Essen gehen die Heurigenmusikerinnen und -Musiker von Tisch zu Tisch und erfüllen die traditionellen musikalischen Wünsche der Gäste. Weitere Informationen und den Ticketverkauf finden Sie unter: www.ddsg-blue-danube.at/ themenfahrten-wien/.at

28 Ausgabe Juni 2023 www.wkf-wien.at Kunst Haus Wien wird modernisiert Seit Anfang Juni ist das KUNST HAUS WIEN, ein Museum der Wien Holding, aufgrund von Modernisierungsarbeiten geschlossen. 2024 erfolgt die Wiedereröffnung in neuer klimafitter und besuchsorientierter Gestalt. Im Zentrum der Modernisierung steht die Erneuerung der Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik mittels Hydrothermie und damit eine CO2-neutrale Klimalösung. Das Foyer wird geöffnet und durch mehr Aufenthaltsmöglichkeiten, neue Sanitäranlagen und einem innovativen Leitsystem besucherfreundlicher gestaltet. Gleichzeitig wird erstmals seit 30 Jahren die permanente Ausstellung der Werke Friedensreich Hundertwassers neu aufgestellt, heller und luftiger gestaltet und ein zeitgemäßer Fokus auf den ökologischen Aktivismus und die architektonischen Visionen des Künstlers gelegt. Outdoor-Ausstellung „CLOSE/D“ Auch wenn die Museumstüren geschlossen sind, bleibt das KUNST HAUS WIEN seinem Publikum nahe. Am 27. Juni wird das Outdoor-Programm CLOSE/D mit einem Sommer-Straßenfest vor dem Community Center TRÖSCH III – das Ausweichquartier des KUNST HAUS WIEN – eröffnet. Denn während das Haus klimafit gemacht wird, tritt das Museum buchstäblich vor die Tür, hinaus in den öffentlichen Raum und bezieht jenen urbanen Bereich mit ein, der in Wien als „Hundertwasser-Grätzl“ bekannt ist. Zwölf Künstlerinnen bzw. Künstler präsentieren in einer Outdoor-Ausstellung ihre Perspektiven auf Umwelt und Nachhaltigkeit. Nähere Informationen zu Close/d finden Sie hier: www.kunsthauswien.com © Barbara Nidetzky

29 Ausgabe Juni 2023 www.wkf-wien.at © Paul Bauer

30 Ausgabe Juni 2023 www.wkf-wien.at Höchststand bei TeilzeitQuote in Österreich

31 Ausgabe Juni 2023 www.wkf-wien.at Dieser Fakt bringt auch den Wirtschaftsminister zum Grübeln. Dabei spiegeln die Zahlen, die besagen, dass in Österreich von 3,8 Millionen unselbstständig Beschäftigten mittlerweile schon 29,4 Prozent davon in Teilzeit arbeiten, seinen Unmut wider. Teilzeit heißt auch, dass man weniger als die gesetzlich derzeit vorgeschriebene Anzahl von 40 Stunden pro Woche als überwiegend Frau, aber auch Mann arbeitet. Oder als Ergänzung: auch kollektivvertraglich – wie zum Beispiel im Handel – weniger als die da verankerten 38,5 Stunden pro Woche arbeitet. Dabei spielt auch eine Rolle, dass laut Statistik Austria am 1. Jänner zu Jahresbeginn 9.106.126 Menschen in Österreich lebten – um 127.197 Menschen – auch wegen des Krieges in der Ukraine – mehr als im Vorjahr 2022. Insgesamt gibt es laut Daten aus dem Jahr 2021 4,3 Millionen Erwerbstätige, also laut Volksmund-Verständnis „arbeitende Menschen“. Besonders in den Fokus dabei rückt der „Gender Gap“: 49,4 Prozent der Frauen sind in Teilzeit; bloß 11,6 Prozent der Männer! Fokus: Arbeitsmarkt Das würde der Arbeitsmarkt spielend in „normalen Zeiten“ wegstecken. Definiert man normal, dann befindet sich der Arbeitsmarkt quasi im Gleichgewicht. Arbeitgeber finden also genug Arbeitnehmer bzw. umgekehrt. Nur so ist es nicht – in vielen Branchen herrscht nahezu „ein chronischer und massiver Arbeitskräftemangel“, wie Kocher sagte. Dazu kommt der permanente Facharbeiter-Mangel. In Bezug auf die Volkswirtschaftslehre erweist sich das als Problem auf Mikroebene für die Unternehmer; auf Makroebene als Problem für die gesamte Volkswirtschaft in Österreich. Im Euroraum liegt die Teilzeitquote bei nur knapp 30 Prozent. Da schrillen auch die Alarmglocken bei der Nationalbank – jedenfalls besteht „in Österreich damit definitiv Handlungsbedarf“. Ihr Rezept ist simpel, indem sie sagt, dass Vollzeitarbeitsplätze attraktiver gemacht werden müssten! Historie Beim Blick zurück in die Historie zeigt sich freilich, dass schon in den Jahren von 1999 bis 2019 die Anzahl an Beschäftigten jährlich um ein Prozent angestiegen sei, die geleisteten Arbeitsstunden legten aber nur um 0,5 Prozent zu, da die Arbeitszeit um 0,5 Prozent zurückging. Doch das Ungleichgewicht tat sich besonders in den letzten drei Jahren auf, weil die durchschnittliche Arbeitszeit jährlich um 1,5 Prozent fiel, während unterdessen die Zahl der Beschäftigten um ein Prozent zulegte. Summa summarum gingen in Österreich die jährlich geleisteten Arbeitsstunden um 0,5 Prozent zurück – und dies bei mehr Beschäftigung. In der Eurozone gab’s hingegen einen Anstieg von 0,1 Prozent. Die ÖNB geht aber davon aus, dass bis zum Jahr 2025 es eine „weitere Verringerung der durchschnittlichen Arbeitszeit pro Person und Jahr um 0,3 Prozent geben wird. Sowohl aus mikro- und makroökonomischer Sicht sollte aber in Österreich mehr gearbeitet werden! Den sozio-demografischen Wandel kann die Politik nur mittelfristig beeinflussen, etwa durch verstärkte Zuwanderung junger Menschen. Kurzfristig sollen die jetzt schon arbeiten, noch mehr arbeiten. Aber Vollzeitbeschäftigte sind jetzt schon total ausgelastet und zudem sind Überstunden teuer. Damit sind – laut Experten – die rund 1,1 Mio. Teilzeitbeschäftigten die „stille Reserve“. Verhaltensökonomie Doch aus der Verhaltensökonomie weiß man, es ist so ziemlich das „Unsinnigste den Menschen etwas wegzunehmen“. Dies gilt aber vor allem für Politiker – die wollen ja wiedergewählt werden. Andererseits kommen aber unsere Systeme – wie auszugsweise das Pensionssystem, das Gesundheitssystem und mehr stark unter Druck. Und wir wissen – schon jetzt geht der EU das Geld aus – und Österreich wird da keine Ausnahme sein … © adobestock/Kittipong Jirasukhanont

32 Ausgabe Juni 2023 www.wkf-wien.at Veranstaltungen im Schlosspark Laxenburg

33 Ausgabe Juni 2023 www.wkf-wien.at © David Bohmann

34 Ausgabe Juni 2023 www.wkf-wien.at Der Schlosspark Laxenburg ist der größte Landschaftsgarten Österreichs und bietet Freizeiterlebnisse für die ganze Familie. Die Natur des Schlossparks lädt zu ausgedehnten Spaziergängen ein und bezaubert mit bunten Farben und Vogelgezwitscher. Dank des Bootsverleihs verbringen Erholungssuchende gerne entspannende Stunden auf dem Schlossteich. Kulturinteressierte können mit der traditionellen Fähre zum Museum Franzensburg übersetzen. Ein Kinderspielplatz mit zahlreichen Spielgeräten bietet auf rund 6.000 Quadratmetern ein Paradies für die jüngsten Gäste des Schlossparks. Auch zahlreiche Veranstaltungen stehen wieder am Programm. Kaiserlicher Kunstgenuss in der Franzensburg Täglich um 11.00, 12.00, 14.00 und 15.00 Uhr finden Führungen durch das Museum Franzensburg statt. Dabei wird Besucherinnen und Besuchern ein tiefer Einblick in die Geschichte der Habsburgerdynastie gewährt. Wer es etwas abenteuerlicher mag, ist mit der Führung „Hoher Turm und Dächer“ gut beraten, die bei Schönwetter um 13.00 Uhr und 16.00 stattfindet und einen 360° Panoramablick von der Spitze des Hohen Turms der Franzensburg gewährt. Historische Parkführungen Bei den historischen Parkführungen im Schlosspark Laxenburg können bei einem gemütlichen Spaziergang die einzigartige Entstehungsgeschichte und die vielfältige Botanik des Schlossparks entdeckt werden. Die Führungen finden bis Oktober jeweils am ersten Sonntag des Monats statt. Mondscheinführungen Bei Nacht ist die Franzensburg ein ganz besonderes Erlebnis. Bei der märchenhaften Mondscheinführung werden u. a. das Burgverlies und die Gerichtstube erkundet, abgerundet wird Tour durch einen romantischen Rundgang über den hohen Turm und die Dachlandschaft. Matinee der Musikschule Laxenburg-Biedermannsdorf Im malerischen Ambiente des grünen Lusthauses veranstaltet die Musikschule Laxenburg Biedermannsdorf jeweils am zweiten Sonntag des Monats (bis Oktober) ein Open Air Konzert. Schon Kaiserin Maria Theresia, die dieses luftige Lusthaus erbauen ließ, hat einst diesen Pavillon für Kunstgenüsse dieser Art aufgesucht. Besucherinnen und Besucher können sich während dieser Veranstaltung vom Können der Musikschule überzeugen und den besonderen Geist dieses Ortes im romantischen Schlosspark Laxenburg spüren. Kinderabenteuer Waldpädagogik Was blüht denn da? Und was krabbelt dort unter dem Baum? Bei dieser Führung im Schlosspark Laxenburg gibt es die richtigen Antworten für Groß und Klein! Beim Kinderabenteuer Waldpädagogik steht sind jeweils am dritten Sonntag des Monats von 11.0012.30 Uhr spielerisches und spannendes Entdecken der Natur am Programm. Kaiserliche Nachmittage In alter Tradition wird der Schlosspark einmal monatlich zum Exerzierplatz der Traditionsregimenter. Besucherinnen und Besucherkönnen das Dragonerregiment Nikolaus Graf Pejacsevich und das Deutschmeister Schützenkorps an den Originalschauplätzen des Schlossparks bewundern, wie einst schon Generationen der kaiserlichen Familie Habsburg. Termin ist der 22. Oktober, von 14.00-17.00 Uhr. „All we need is Love“ Ein verhaltensauffälliger Paartherapeut entfesselt ein heilloses Beziehungsdrama. Das Ensemble in diesem „Paartherapeutical“, Adi Hirschal und Angelika Niedetzky, Christian Deix, Pia Baresch, Michelle Härle und Olivier Lendl, brennt füreinander und miteinander durch. Aus früheren, gegenwärtigen und künftigen Verhältnissen entwickelt sich eine irrwitzige Spirale der Leidenschaften, die an Dramatik kaum zu überbieten ist. Vorstellungstermine gibt es bis 20. August 2023, jeweils am Samstag und Sonntag mit Beginn 16.30 Uhr. Klangwelle im Schlosspark Laxenburg Bis 9. September 2023 begeistert die Klangwelle im Schlosspark Laxenburg wieder mit einer bombastischen Show aus Wasser, Feuer, Licht, Artistik und Musik. An 12 Veranstaltungsabenden können Besucherinnen und Besucher in eine faszinierende Welt mit phantastischen Live-Performances, faszinierenden Videoprojektionen, einer spektakulären Lasershow und einzigartigen Wasserspielen eintauchen. www.schloss-laxenburg.at © agentur wulz services

35 Ausgabe Juni 2023 www.wkf-wien.at © agentur wulz services

36 Ausgabe Juni 2023 www.wkf-wien.at Udo Landbauer (FPÖ) Der Landeshauptmann-Stellvertreter Niederösterreichs im Interview Fotos: © www.gimpel.at

37 Ausgabe Juni 2023 www.wkf-wien.at Sie regieren jetzt seit rund 100 Tagen gemeinsam mit der ÖVP das Land Niederösterreich. Wie sieht Ihre erste Zwischenbilanz aus? Udo Landbauer: Die Regierungsverantwortung für unser Land und unsere Landsleute ist nach 100 Tagen genau das, was wir unter Politik verstehen: Nämlich der Dienst am Bürger. Während andere reden, wird in Niederösterreich gehandelt und da ist es die FPÖ, die als treibende Kraft in diesem Land die positive Veränderung sicherstellt. Was kann man sich darunter vorstellen? Landbauer: Echte Veränderung statt weiter wie bisher – das war und ist der klare Wählerauftrag. Da sind für mich drei Pflöcke, die wir eingeschlagen haben, ganz wesentlich: Gerechtigkeit, Perspektive und Entlastung. Unser Tun und Handeln in der täglichen Arbeit für Niederösterreich steht unter der politischen Offensive „Niederösterreich Zuerst“. Was ganz einfach heißt, dass unsere Niederösterreicher an erster Stelle stehen. Also reine Landespolitik? Landbauer: Uns geht es nicht darum das Weltklima zu retten, oder irgendwelche Utopien voranzustellen, Nein – die FPÖ steht für eine vernünftige Politik, wo wir auf das eigene Land und die eigenen Leute schauen. Weil unsere Vision für dieses wunderschöne Bundesland ist glasklar: Wir wollen ein Niederösterreich, in dem Sicherheit, Wohlstand und Anstand unser Wertefundament sind. Wie ist das Verhältnis zum Koalitionspartner ÖVP? Das war ja Anfangs nicht ganz so harmonisch. Landbauer: Stimmt. Im Wahlkampf sind FPÖ und ÖVP inhaltlich hart miteinander umgegangen. Aber Realpolitik ist eben kein Kindergeburtstag und inhaltliche Differenzen sind in einer Demokratie normal. Diese Auseinandersetzungen über inhaltliche Unterschiede wird es auch in Zukunft geben, weil ÖVP und FPÖ eben zwei unterschiedliche Parteien mit unterschiedlichen Haltungen zu bestimmten Themen sind. Ja, wir waren in der Vergangenheit nicht „beste Freunde“. Das ist aber kein Ausschließungsgrund professionelle, korrekte und menschliche Umgangsformen an den Tag zu legen. Und genau das machen wir. Freundlich im Umgang – hart in der Sache. Wo liegen Ihre Schwerpunkte? Landbauer: Für uns Freiheitliche war es von Beginn an wichtig, den Kampf gegen die Preisexplosion aufzunehmen. Da spreche ich von einer spürbaren Entlastung der Familien, der Arbeiter, also der Leistungsträger, der breiten Mittelschicht, der sozial Schwächsten und der Senioren in diesem Land. Alleine was wir bis jetzt schon alles im Bereich der Entlastung auf den Weg gebracht haben, kann sich sehen lassen. Ganz zum Leidwesen der Roten, Grünen und Pinken, die einfach nur destruktiv sind und deren einziger Auftrag darin besteht, die schwarz-blauen Initiativen schlecht zu reden. Was konkret haben Sie umgesetzt? Landbauer: Da wäre einmal der niederösterreichische Wohn- und Heizkostenzuschuss, der noch bis 30. Juni von den Niederösterreichern beantragt werden kann. Ein Entlastungsvolumen von 85 Millionen Euro, von dem besonders alleinerziehende Mütter, Familien, Arbeiter und Pensionisten profitieren und was uns ganz

38 Ausgabe Juni 2023 www.wkf-wien.at wichtig ist, nämlich, dass niederösterreichische Familien mit mehr Kindern auch mehr bekommen. Und wenn ich vorher von vernünftiger Politik gesprochen haben – dann wissen Sie, dass der Wohn- und Heizkostenzuschuss an alle Niederösterreicher geht, egal ob sie in einem Haus oder einer Wohnung leben und auch egal mit welchem Energieträger sie heizen (Öl, Gas, Pellets, Holz etc.) Für uns steht die Entlastung im Vordergrund. Was ist daran freiheitlich? Landbauer: Die freiheitliche Handschrift erkennen Sie auch daran, dass es eben keinen Zuschuss für Asylwerber oder Verbrecher gibt – so wie das unter Schwarz-Grün auf Bundesebene beim Klimabonus der Fall ist. Beim ORF hat sich auch einiges getan, oder? Landbauer: Wir haben die Abschaffung der ORF-Landesabgabe, dieser Zwangs-Steuer auf den Weg gebracht. Eine jahrelange freiheitliche Forderung, die wir jetzt in die Realität umsetzen und wieder direkt die Niederösterreicher entlasten, nämlich mit einem Volumen von 41 Millionen Euro. Und auch da möchte ich den Unterscheid zur SPÖ herausarbeiten, die SPÖ träumt davon, wir Freiheitliche setzen es um – das ist der Unterschied. Da schieben wir der ORF-Abzocke einen Riegel vor – und klar ist: Mit der FPÖ gibt es keine weiteren Belastungen. Gibt es schon Pläne für weitere Entlastungen? Landbauer: Ja. Die nächste Entlastung oder besser gesagt direkte Unterstützung für unsere Familien ist schon auf dem Weg. Wir unterstützen 200.000 Kinder und Jugendliche in Niederösterreich bei ihrem Start ins neue Schuljahr mit dem „blau-gelben Schulstartgeld“ in der Höhe von 100 Euro. Dafür stehen 20 Millionen Euro bereit, damit der Schulstart auch leistbar ist. Das ist eine zusätzliche Entlastung im Kampf gegen die Preisexplosion. Das gilt für die sozial Schwächsten genauso wie für den Mittelstand. Jedes Kind in Niederösterreich ist uns gleich viel wert – ganz egal welche Schule besucht wird: Das „blau-gelbe Schulstartgeld“ kann unabhängig vom Einkommen beantragt werden. Voraussetzung ist, dass die erziehungsberechtigen Antragsteller den Hauptwohnsitz und das Kind einen Wohnsitz in Niederösterreich haben. Was unternehmen Sie beim brennenden Thema Pflege? Landbauer: Ich darf den 1.000 Euro Pflegescheck in Erinnerung rufen, der schon beschlossen worden ist. Knapp 50.000 Pflegegeldbezieher werden damit unterstützt. Wieder eine Maßnahme im Kampf gegen die Preisexplosion mit einem Entlastungsvolumen von 47 Millionen Euro, für jene, die es wirklich gut brauchen können. Da geht es um soziale Sicherheit und auch Wertschätzung für die Pflege in den eigenen vier Wänden, im gewohnten und geliebten Umfeld.

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